Matford Alsace - V8 Typ
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Als Sohn eines Strassburger Hotelbesitzers
beginnt Emil Mathis seine Lehre in England im Alter von 12 Jahren. Nach
seiner Rückkehr gründet er einen Automobilverkauf und ein Reparaturgeschäft
in Strassburg. Er erwirbt auch die exklusive Vertretung für den Verkauf
von De Dietrich Automobilen
1902 lernt Mathis Ettore Bugatti
in Niederbronn kennen. Im April 1904 unterzeichnen Sie ein Abkommen über
den Entwurf, Bau und Verkauf eines Automobils. 1906 ist der "Auto Mathis
Palace" Deutschlands grösster Automobilbetrieb und einer der drei
grössten der Welt.
Das Elsass wird dem deutschen Reich angeschlossen.
August 1914: Kriegserklärung. Die Mathis Werke bauen nur noch Krankenwagen
und Lastkraftfahrzeuge für die Ostfront. 1916 wird Emil Mathis in
das kaiserliche Heer eingezogen. Von der kaiserlichen Regierung beauftragt,
industrielle Materiale in der Schweiz und in Italien zu kaufen, desertiert
er mit einer hohen Geldsumme in Devisen und flieht zum französichen
Heer.
Nach Ende des 1. Weltkriegs stellen die
Mathis Werke wieder Fahrzeuge her. Seit 1925 hat Emile Mathis Verbindungen
mit der amerikanischen Automobilindustrie. 1930 versucht er, den kleinen
"PY" mit dem "7CV - Continental" Motor auf den amerikanischen Markt zu
bringen.
Emil Mathis versucht, seinen kommerziellen
Erfolg zu verstärken und noch einmal zurückgreifend auf seine
früheren Verbindungen mit dem amerikanischen Automobilhersteller,
gründet er Anfang Oktober 1934 mit dem Präsidenten von Ford,
die Firma MATFORD (Verbindung von MAThis und FORD). Ford umgeht so lokale Produktionsvorschriften. Der erste in Strassburg
hergestellte Mathis V8-Alsace (= Elsass) überquert den Atlantischen Ozean
anlässlich der Jungfernfahrt des Passagierdampfers "Normandie"
und wird Henry Ford vorgestellt. Die Chassis sind mit V8-21CV Motoren
ausgerüstet, werden mit bei Chausson gepressten, eigenständigen Karosserien ausgestattet und danach im amerikanisierten Werk Strassburg zusammengebaut.
Zudem übernimmt Matford den Lincoln Vertrieb in Frankreich.
Bald verdrängen die Ford Typen die Mathis Modelle, obgleich beide unter
der Marke Matford nebeneinander bestehen sollten. Es folgt ein Prozess,
der von der Mathis S.A. kurz vor Ausbruch des Krieges gewonnen wird.
Matford Milord V8 Cabriolet
September 1939: Der Krieg bricht aus und
das Elsass wird von der Wehrmacht besetzt. Von einer Vorahnung gewarnt und aus Angst
vor Vergeltungsmassnahmen für seine 1916 begangene Fahnenflucht, lässt
Emil Mathis die Maschinen seiner Meinauer Fabrik ausräumen und bringt
sie in Athis-de-l'Orne nach einer langen Rundreise durch Frankreich unter. Mathis
flieht in die Vereinigten Staaten
und gründet die Firma "MATAM Corporation" (Verbindung von MAThis
und
AMerika) in Long Island. In weniger als zehn Monaten
schliesst die neue Firma ihre ersten bedeutenden Verträge mit der
Alliierten Marine ab. Über 220 Millionen
FLAK-Geschosse kommen aus den MATAM - Werken. Um diese
wirksame Zusammenarbeit anzuerkennen, wird Emil Mathis das
berühmte und begehrte "E" der "Navy" verliehen,
eine Auszeichnung, die nie vorher einem Ausländer überreicht
wurde.
Während dieser Zeit werden die Meinauer
Mathis Werke von der deutschen Besatzung betrieben. Sie
überholen
die vorhandenen Motoren, um später mit der Herstellung von Junkers
Flugzeugmotoren zu beginnen. Matford lieferte unter der deutschen
Besatzung zudem Ersatzteile für die F917 LKW.
Die Frontlenker LKW Matford F917WS und F997WS wurden in größeren
Stückzahlen für die Wehrmacht gebaut, diese
bemängelte allerdings deren Zuverlässigkeit. Am 10. Juni
1941 wird Matford aufgelöst. Von den USA aus gibt Emil Mathis alle Angaben, die nötig sind um seine
eigenen Strassburger Werke zu
zerstören. Im zweiten Anlauf werden
1944 die Gebäude von amerikanischen Bombern in Trümmer
gelegt.
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