Ford Comète F22, F39

SIMCA Comète Monte-Carlo

Baujahre: 1951 - 1954 gebaut bei FACEL (F), 2.167 Stück (davon 799 Monte-Carlo) zudem 667 von SIMCA
Motor: 2,2 bis 3,9 Liter Seitenventil V8 Motoren mit 66 bis 105 PS bei 3800 U/min
Getriebe: elektromagnetisches Viergang-Planetengetriebe von Cotal , später Pont-a-Mousson 4- Gang Schaltgetriebe
Bremsen:  4 Trommelbremsen
Leergewicht:  1.400 kg
Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h (3,9 Liter Version)

Ford Comete
Ford Comete

Die Geschichte der Ford S.A.F. darzustellen bedeutet häufig, sich in die Mäander eines phantastischen Romans zu begeben. Nach der Episode mit dem Ford T, der in Bordeaux montiert wurde, fand Ford, der sich fester in Frankreich etablieren wollte, in Mathis einen Partner, der auch bald in die Firma eintrat. So wurden die Matford, eine Kombination aus französischer Karosserie und amerikanischer Mechanik, im neuen Werk in Poissy gebaut.

Doch der damalige Präsident Maurice Dollfus wollte mehr und trug seine Pläne in Dearborn vor. Daraus ging die Vedette hervor, die beim Pariser Autosalon 1948 vorgestellt wurde. Die Vedette zog zwar Neugierige und auch Kunden an, war aber keineswegs perfekt. Zahlreiche Mängel vergraulten die Kundschaft. Erst als Lehideux an die Ford S.A.F. Spitze trat erhielt die Vedette eine zweite Chance. 

Stablimenti Farina hatte bereits 1949 für Henry Ford II ein Coupé auf Mercury Chassis gebaut. Jean Daninos, der für SIMCA nach einem von Pininfarina gekauften Entwurf das elegante SIMCA 8 Coupé realisiert hatte, setzte auf Modellvielfalt und schlug eine ähnliches Modell auf Vedette Basis vor. Daraus ging im September 1951 in der Bucht von Biarritz die Ford Comète hervor, ein graziöses und luxuriöses Coupé, das Facel Métallon in den Werken Dreux, Amboise und Colombes produzierte. Das Museum of Modern Art zeigte 1951 eine Comète in seiner Sonderausstellung von sieben besonders schonen Autos. In der Schweiz wurde die Comete an 20.890 Franken angeboten und war somit fast doppelt so teuer wie die Vedette. Der Wagen war schwer und seine Fahrleistungen schwächer als die der Limousine. 1953 verpflanzt man den größeren V8-Mistral aus der Vendôme-Limousine unter die Haube des Comète Monte-Carlo mit ihrem neuen "Pommes-Frites Messer" Kühlergrill. Doch das Image eines LKW-Motors mit 22 Steuer-PS schreckt die Kundschaft trotz Aluminium Zylinderköpfen ab. Er entwickelt 105 PS, mit denen er allerdings beinahe 1,4 Tonnen bewegen muss. Das verspricht kein besonders sportliches Fahren, doch kann man mit dem drehmomentfreudigen Motor elegant Kilometer fressen. Selbst Henry Ford II konnte sich für die Comete erwärmen und lies sich sein persönliches Exemplar mit schmaleren Stoßstangen, Dayton Speichenfelgen und einem anderen Kühlergrill umbauen.

Aber es war zu spät. Ford glaubte nicht mehr an seine französische Tochter. Diese Gelegenheit ergreift SIMCA-Chef Pigozzi, der Ford S.A.F. im November 1954 übernimmt. Die Monte-Carlo wird noch ein Jahr lang unter dem SIMCA Markennamen weiter produziert, doch Facel hatte inzwischen selbst die Konzeption eines luxuriösen Coupés übernommen und brachte die Véga mit einer ihrem Äußeren eher entsprechenden Motorisierung heraus.

Der Comète Monte-Carlo markiert das Ende einer Epoche bei der französischen Ford-Tochter, er ist aber auch eine der ersten Übungen Jean Daninos, dem Vater der Facel-Véga. Aus diesen Gründen, vor allem aber wegen seiner schlichten Eleganz wirkt der Wagen besonders anziehend.

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