Modell BB Lastzug 1935, man beachte die doppelte
"Klaxxon" Hupe
Das Modell BB ist eine Weiterentwicklung des Modell AA. Technisch hat sich auch wenig getan. Der Seitenventilmotor ist nun auf 50 PS erstarkt und die Vorderachsaufhängung wurde verbessert.
Es gab Fahrgestelle mit 1,75 Tonnen Nutzlast (bei normaler Pritsche) und einem Radstand von 3,34 m mit der Bezeichnung BB-Leicht (auch Spezial) sowie für 2,25 t Nutzlast und einem Radstand von 3,99 m (BB-Lang) und 3,34 m (BB-Kurz). Beide Ausführungen hatten die Ford-typischen Zwillingsräder an der Hinterachse und unterschieden sich nur durch die Lage des Reserverades. Clerck in Wuppertal bot zudem Rahmenverlängerungen an, dabei konnte auch ein Tiefrahmen geliefert werden. Auf diese Fahrgestelle wurden von verschiedenen Firmen Omnibuskarosserien mit 13 bis 25 Sitzplätzen aufgebaut. Bei den schweren Typen kam ein Vakuum-Bremskraftverstärker und ein Untersetzungsgetriebe zum Einsatz. Natürlich wurde auch die Federung den höheren Lasten angepasst. Ein wichtiger Kunde wurde die deutsche Reichsbahn.
Ab
Modelljahr 1934 erfolgen kleinere Retuschen, der Kühlergrill
ähnelt fortan den PKW Modellen, ab 1937 bekommt der BB einen geraden
Scheinwerferquerträger. Die deutschen Ford LKW unterscheiden sich
nur in Details von ihren amerikanischen Brüdern und hinken bei der
Einführung von Modelländerungen meist etwas hinterher.
Ford
England hatte den Bau seiner Vierzylinder LKW Motoren mit Erscheinen
des
V8 voreilig eingestellt und mußte nun aus Köln mit
BB-Motoren beliefert
werden, da die Kundschaft den sparsamen Motor bevorzugte.
In Frankreich wurde dagegen das Modell BBF angeboten, im Prinzip ein BB
mit dem kleinen 2.035 ccm Motor aus dem BF PKW. Daneben gab es dort
neben dem Dreitonner BB das Modell BB2T als Zweitonner und sogar einen
BBJ Fünftonner.
Für
den Einsatz mit "heimischen Kraftstoffen"
kam kurz vor Kriegsausbruch häufig ein Holzgasgenerator
zum Einsatz.
Die gleich neben dem Kölner Werksgelände angesiedelte Firma Imbert
besorgte den Umbau.
Der Berliner Ford Vertreter Hellmuth Butenuth konstruierte 1946-49 vier
Dampf-Lkw, darunter mindestens einen Ford BB, dessen umgebauter
Zweitakt-Dampf-Ford Motor mit Koks oder
Steinkohle betrieben werden konnte. Nach dem Krieg führte er diese
Entwicklung mit der 1946 gegründeten „Berliner Dampfmotoren
Gesellschaft“ bis 1952 fort. Nach der Währungsreform gründete
Butenuth 1948 in Spandau die Firma Econom. Die Errichtung des Werkes in
Haselhorst wurde mit Mitteln aus dem Marshallplan gefördert. Ziel
der Firma war die Produktion von preiswerten Lastwagen mit hoher
Zugkraft zur
Trümmerbeseitigung. Die Produktion
stieg von anfänglich ein bis zwei Kraftwagen pro Monat auf
zwölf pro Monat im Jahre 1952 an. In der nachfolgenden Zeit
des Wirtschaftswunders konnte Butenuths Firma nicht mehr mit den
Massenherstellern konkurrieren und so schloss er 1954 seinen Betrieb.
Letztendlich betrieb Butenuth ein Ford-Autohaus in
Berlin-Spandau.
Der Ford BB überlebte mit wenigen Änderungen als 'Ruhr' noch bis in die fünfziger Jahre.
Technisch verwandt ist der Typ 51,
im
Prinzip ein Modell BB mit dem V8 Seiten Benzinmotor.