Ford Thunderbird

Baujahre 1969-1971
Motor: "ThunderJet" 429 ci V8, 360 SAE-PS
Kraftübertragung: "SelectShift Cruise-O-Matic" (C6 3-Gang Automatik), Heckantrieb (a.W. mit Sperrgetriebe)


Ford Thunderbird 1970
Ford Thunderbird 1970

Mit dem 70er Thunderbird wurden wiederum neue stilistische Elemente eingeführt, zu denen eine lange Haube und eine einzigartige Stoßfänger-/Grill-Konstruktion gehörten, bei welcher der Stoßfänger nahezu unsichtbar war.
Außerdem gab es in Bezug auf das äußere Styling einen neuen Grill aus extrudiertem Aluminium (der „poke-thru-nose"), der von Zwillingsscheinwerfern flankiert wurde. Viele wurden hier an einen Pontiac erinnert, kein Wunder kam doch der noch verantwortliche Ford Boss "Bunkie" Knudsen von eben jener GM-Division! Eine verdeckte Antenne und verdeckte Scheibenwischer sowie in den Windläufen integrierte Belüftungsöffnungen gaben dem Auto eine klare „schwungvolle" Linie von der Haube hinauf zum Dach. Ebenfalls „versteckt" hatten die Designer die Rückfahrleuchten, und zwar im mittleren Heckblech.

Innen wartete dieses Modell mit einer ultra-luxuriösen Ausstattung auf. Serienmäßig gab es eine Sitzbank mit einzeln wie bei Schalensitzen ausgeformten Rückenlehnen und eine klappbare Armlehne. Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 429er V8-Motor, dessen Kraft von einem Ford Select-Shift Cruise-O-Matic-Getriebe übertragen wurde. Das Chassis basiert auf dem des Lincoln Continental Mk. III.

2door Hardtop
2door Hardtop

2door Landau
2door Landau

4door Landau
4door Landau (mit Verdeckgestänge Imitat)

Eine Kundenbefragung unter Käufern der '70er T-Birds brachte Erstaunliches zu Tage. 42 Prozent hatten den Wagen wegen seines Aussehens gekauft.
Hauptproblem war die Rundumsicht, bemängelt wurden zumeist die zu kleinen hinteren Seitenfenster, insb. bei den Zweitürern. Der windschnittige Kühlergrill wurde allzu schnell beim Einparken ramponiert, nur 40 Dollar berechneten die Ford Händler für den gefragten Ersatz (allerdings ohne die meist auch anfallenden Karosserie- und Lackierarbeiten). Schnell stigen daraufhin die Versicherungsprämien für dieses Modell.
Über mangelnde Kniefreiheit hinten beklagten sich Thunderbird Käufer kaum, wohl aber über zu wenig Kopffreiheit und zu lange Wartezeiten bei Reparaturen. Die restlichen Kritikpunkte waren Kleinigkeiten und höchstens noch der hohe Preis. Immerhin wurden vom 70er Modelljahr 50.364 gebaut, zu Grundpreisen ab 4.916 Dollar.

Bis zum Jahre 1971 hatte der Thunderbird - sowohl der Name wie das Auto selbst - eine solche Popularität erreicht, dass das berühmte Kaufhaus Neinman Marcus „His and Her" Thunderbirds in seinem Katalog der „Geschenke für Leute, die schon alles haben" anbot. Zur Ausstattung des Thunderbird-Doppelpacks gehörte u.a. die Vorbereitung für ein Telefon und ein „Eight-track"-Kassettenspieler. Daneben gab es noch weiteres Sonderzubehör (u.a. beheizbare Heckscheibe, Klimaautomatik, Brougham Option, hochklappbare Lenksäule, Liegesitze, Schiebedach und UKW-Radio) . Für ein solches Thunderbird-Paar musste man 25.000 Dollar hinlegen.
Dennoch - die Tage der T-Bird Coupé und viertürigen Landau Modelle waren gezählt, das '72er Modell kam deutlich schlichter daher.

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