Ford Thunderbird 1970
Mit dem 70er Thunderbird wurden
wiederum neue stilistische Elemente eingeführt, zu denen eine lange
Haube und eine einzigartige Stoßfänger-/Grill-Konstruktion gehörten,
bei welcher der Stoßfänger nahezu unsichtbar war.
Außerdem gab es in Bezug auf das äußere Styling einen neuen
Grill aus extrudiertem Aluminium (der „poke-thru-nose"), der von Zwillingsscheinwerfern
flankiert wurde. Viele wurden hier an einen Pontiac erinnert, kein Wunder
kam doch der noch verantwortliche Ford Boss "Bunkie" Knudsen von eben jener
GM-Division! Eine verdeckte Antenne und verdeckte Scheibenwischer sowie in
den Windläufen integrierte Belüftungsöffnungen gaben dem Auto
eine klare „schwungvolle" Linie von der Haube hinauf zum Dach. Ebenfalls
„versteckt" hatten die Designer die Rückfahrleuchten, und zwar
im mittleren Heckblech.
Innen wartete dieses Modell mit einer ultra-luxuriösen Ausstattung auf. Serienmäßig gab es eine Sitzbank mit einzeln wie bei Schalensitzen ausgeformten Rückenlehnen und eine klappbare Armlehne. Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 429er V8-Motor, dessen Kraft von einem Ford Select-Shift Cruise-O-Matic-Getriebe übertragen wurde. Das Chassis basiert auf dem des Lincoln Continental Mk. III.
2door Hardtop
2door Landau
4door Landau (mit Verdeckgestänge Imitat)
Eine Kundenbefragung unter Käufern
der '70er T-Birds brachte Erstaunliches zu Tage. 42 Prozent hatten den Wagen
wegen seines Aussehens gekauft.
Hauptproblem war die Rundumsicht, bemängelt wurden zumeist die zu kleinen
hinteren Seitenfenster, insb. bei den Zweitürern. Der windschnittige
Kühlergrill wurde allzu schnell beim Einparken ramponiert, nur 40 Dollar
berechneten die Ford Händler für den gefragten Ersatz (allerdings
ohne die meist auch anfallenden Karosserie- und Lackierarbeiten). Schnell
stigen daraufhin die Versicherungsprämien für dieses Modell.
Über mangelnde Kniefreiheit hinten beklagten sich Thunderbird Käufer
kaum, wohl aber über zu wenig Kopffreiheit und zu lange Wartezeiten
bei Reparaturen. Die restlichen Kritikpunkte waren Kleinigkeiten und höchstens
noch der hohe Preis. Immerhin wurden vom 70er Modelljahr 50.364 gebaut, zu
Grundpreisen ab 4.916 Dollar.
Bis zum Jahre 1971 hatte der
Thunderbird - sowohl der Name wie das Auto selbst - eine solche Popularität
erreicht, dass das berühmte Kaufhaus Neinman Marcus „His and Her"
Thunderbirds in seinem Katalog der „Geschenke für Leute, die
schon alles haben" anbot. Zur Ausstattung des Thunderbird-Doppelpacks
gehörte u.a. die Vorbereitung für ein Telefon und ein „Eight-track"-Kassettenspieler.
Daneben gab es noch weiteres Sonderzubehör (u.a. beheizbare Heckscheibe,
Klimaautomatik, Brougham Option, hochklappbare Lenksäule, Liegesitze,
Schiebedach und UKW-Radio)
. Für ein solches Thunderbird-Paar musste man 25.000 Dollar hinlegen.
Dennoch - die Tage der T-Bird Coupé und viertürigen Landau Modelle
waren gezählt, das '72er Modell kam deutlich schlichter daher.
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