Ford
GP, GPW "Jeep"
Baujahre (bei Ford im Rouge Plant/Michigan, Richmond/Kalifornien und Louisville/Kentucky): 1941-1945, Stückzahl:
4.458 GP und 277.896 GPW, in Kanada als Ford M38 noch bis 1952 weiter gebaut
Motor: GP (für "
Government
Passenger Car"): zunächst Vierzylinder Motor des
Ford 9N Traktor mit 45 PS
GPW (für "
Government
Passenger Car Lizenz
Willys"): wassergekühlter Vierzylinder Reihenmotor (Lizenz Willys "Go-Devil") mit
stehenden Ventilen, 2.193 ccm Hubraum, 60 PS
Kraftübertragung: Dreigang
Schaltgetriebe (anfangs vom
A-Modell), permanenter Allradantrieb mit zuschaltbarer Geländeübersetzung
Ford GP Jeep Montagelinie im August 1945
1940 begann das Beschaffungs-Korps der
US Armee mit der Ausschreibung an 135 Unternehmen zur Entwicklung eines kleinen Geländewagens.
Die Beschreibung enthielt u.a. folgende Forderungen:
-
angetriebene Vorderachse mit zuschaltbarer
Gelände Untersetzung und abschaltbarem Allradantrieb
-
zweckförmiger Aufbau mit umklappbarer
Windschutzscheibe und drei Kübelsitzen
-
Motor mit mindestens vier Zylindern und erhöhter
Motorleistung (hier bezog man sich wohl auf den zuvor erfolglos getesteten
„Belly-flopper“ Prototyp), kein Aluminium Zylinderkopf
-
Anhänger Kupplung
-
Halterung für ein Maschinengewehr Kaliber
30
-
Starrachsen vorn und hinten, hydraulische
Bremsen, vier der 70 abgelieferten Fahrzeuge sollen Allradlenkung besitzen
-
2.032 mm Radstand, Höhe max. 1.016 mm,
Gewicht max. 590 kg
- 80 km/h Höchstgeschwindigkeit
Jede Firma, die sich an der Ausschreibung
beteiligen wollte, musste 70 Fahrzeuge in 75 Tagen herstellen können.
American Bantam lieferte ihren Prototypen
zuerst aus. Das erste Fahrzeug wurde am 11. September 1940 vorgestellt.
Die restlichen 69 Fahrzeuge folgten bis zum 17. Dezember 1940. Nachdem
die ersten Bantam Modelle die Tests erfolgreich bestanden hatten, wurde
Anfang 1941 weitere 1.500 Fahrzeuge vom Model 40 BRC ausgeliefert. Ende
des Jahres 1941 stellte die Firma Bantam die Produktion vom Model 40 BRC
ein. Bantam fertigte schließlich insgesamt 2.643 Einheiten vom Model
BRC 40 und erhielt einige Aufträge für Jeep Anhänger (1/4
Ton 2 wheel trailer), Torpedoantriebe und Flugzeugfahrwerke.
Willys Overland präsentierte am 11.
November 1940 in Camp Holabird ihren Prototypen “Quad”, bald "Jeep" genannt.
Der Nachfolger des „Quad“ war der legendäre Willys MA. Seine Leistung
betrug 63 PS bei einem Preis von 739 Dollar. Der Willys MA wurde dem Ford
Pygmy vorgezogen und die Army bestellte 16.000 Fahrzeuge. Ford baute auch einen schwimmfähigen Jeep, den GPA.
Die
ersten 1.500 Jeeps, die Ford
herstellte
waren die „Pygmy“. Sie wurden ab 23. November 1940 in Camp Holabird
getestet.
Nach den erfolgreichen Tests des Pygmy („Blitz Buggy“) wurde der GP
produziert. Bis Anfang 1942 wurden rund 4.458 Einheiten gebaut.
Ford GPW Jeep
Damit
im Kriegsfall die Produktion nicht durch Sabotage unterbrochen werden
konnte und die erforderlichen Stückzahlen realisiert werden konnten,
wurde Ford als zweiter Lieferant ins Boot geholt. Ford begann am 1.
März 1941 mit dem Lizenzbau
des
Willys-Jeep „GPW“. Von 1941 bis 1945 fertigte Willys Overland 361.349
Einheiten,
Ford 277.896 Einheiten. Beide unterscheiden sich nur in
Details, z.B. hatten die Ford alle ein "F" auf jedem Schraubenkopf.
Ford ließ viele Verbesserungen in die Konstruktion einfließen, z.B. am Tank, der Windschutzscheibe, dem Rahmen und den
Scheinwerfern und baute in
Ontario, Kanada den Jeep als M38 bis 1952 weiter. Das kalifornische Ford Werk verschiffte die GPW über San Francisco rund 70% der Produktion zerlegt in Kisten.
In
Brasilien
wurde sogar noch Mitte der 70er Jahre ein "Ford Jeep" mit Willys
Sechszylindermotor angeboten. Noch bis Januar 2021 baute Fords
Tochterfirma Troller dort Geländewagen, die dem ursprünglichen
Jeep sehr ähnlich sehen.
Auch die deutsche Wehrmacht wusste die
Qualitäten
erbeuteter Jeeps zu schätzen, Rommels Afrika-Korps
Fahrzeugpark rekrutierte sich zeitweise bis zu 80% aus Beutebeständen.
Nach Kriegsende nutzt Willys den legendären
Namen „Jeep“ für seine Produkte – heute gehört die Marke zum Stellantis Konzern.
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