Zwei Legenden feiern Geburtstag

Die Waffen- und Munitionssammler aus dem Rhein-Erft-Kreis und dem Kölner Raum haben in Köln bereits mehrere Ausstellungen zu verschiedenen Themen organisiert. Waren sie zunächst in der alten Schule untergekommen, so hatte das Volumen der folgenden Ausstellungen derart zugenommen, dass die Räumlichkeit für eine angemessene Präsentation der historischen Gegenstände nicht mehr ausreichte. In der Folge wichen die Historiker auf den Escher Martinussaal aus und konnten schon mit ihrer Ausstellung "Als wir Rheinländer preußisch waren" einen enormen Erfolg verbuchen.  Nunmehr steht ein weiteres Projekt im Raum, welches diesmal von drei technisch-historisch interessierten Gruppierungen gemeinsam bearbeitet wird, dem Ford Oldtimer- und Motorsport-Club Cologne e.V., dem Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V. und der Patronensammlervereinigung e.V.
Die Idee zu diesem gemeinsamen Projekt wurde bei der letzten Ausstellung Altbewahrtes Ende Januar 2008 geboren.
Im Verlauf eines Gespräches über ein weiteres Projekt der Waffen- und Munitionssammler für das Jahr 2008 schälte sich nämlich heraus, dass auch die Firma Ford, nein: der gesamte Automobilbau! in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiern kann.
Am 12. August 1908 wurde das erste Exemplar des "Ford Model-T" - liebevoll "Tin Lizzy" (= Blechliesel) genannt - fertig.
Tin Lizzy ist das erste Auto, welches in reiner Fließbandarbeit hergestellt wurde - und damit so konkurrenzlos billig war, dass sich nunmehr auch weniger betuchte Leute ein Automobil leisten konnten. Zwangsläufig mussten die anderen Hersteller nachziehen - Auslöser für die nun einsetzende Motorisierung zumindest der Industrienationen. Kamen die ersten Motoren der Welt aus Köln, so wurde in Detroit das Zeitalter der rationellen Fertigung eingeläutet.
Zwei „Tin Lizzy“ standen zusammen mit ihren Besitzern für die Ausstellungsbesucher permanent parat – zunächst, denn die Kommunikation unter den Oldtimerfreunden lockte das ganze Wochenende hinüber noch zahlreiche andere liebevoll restaurierte Zwei- und Vierräder auf den Parkplatz vor der Martinuskirche, so dass ein reger Betrieb mit automobilen Schätzchen herrschte. Rund 350 Besucher honorierten die Bemühungen, an zwei Meilensteine der Technikgeschichte zu erinnern, welche das Leben zumindest in den tonangebenden Industriestaaten des frühen 20. Jahrhunderts wesentlich beeinflusst haben.

In Deutschland war man sich zu dieser Zeit - 1908 - bereits bewusst, dass es über kurz oder lang zu einer militärischen Auseinandersetzung um die Vorherrschaft auf dem europäischen Kontinent wie auch in den Kolonien in Afrika und Asien kommen würde. Neben dem Flottenprogramm, durch welches die Überlegenheit der britischen Kriegsflotte ausgeglichen werden sollte, geschah eine weitere  Weichenstellung, die zunächst sicherlich eher unbeachtet blieb, die aber im Verlauf des I.Weltkrieges eine große Bedeutung erlangte: am 31. August 1908 wurde die "Pistole 08" Ordonnanzwaffe der im "Reichsheer" vereinigten deutschen Streitkräfte.

>> "Das Auto ist nicht zum Bremsen da" - Artikel im Köner Stadtanzeiger

>> Bericht von Gregor Wensing im Kulturnetz Rhein-Erft

>> Bericht im OFF, dem Magazin der Ford Freizeit Organisation [133 kB pdf-Datei]

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