Schloß Dyck Classic Days
5./6. August 2006

Teil 2 >>


Seit Stunden regnet es unaufhörlich in Strömen. Sogar eine Unwetterwarnung wird Freitag Nacht für den Landkreis Neuss ausgegeben. Prompt fällt auch auf Schloß Dyck noch in der Nacht für eine halbe Stunde komplett der Strom aus und das große Zelt wird überflutet. Sollte die Premiere der "Schloß Dyck Classic Days" buchstäblich ins Wasser fallen?

Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. In Stommeln sammeln sich frühmorgens Capri 2600RS, Porsche 928, Alfa Rundheckspider, Opel Rekord Coupé, Volvo 164 und Alvis TA14 zur Fahrt 'gen Norden.

Nach einer halben Stunde fahren wir auf die Oldtimerwiese gleich vor dem Schloß. Unter unserem Clubpavillon haben bereits ein paar alte Grammophone Schutz vor Regen und Sonne gefunden. Der Rest ist auch schnell aufgebaut, ein kleines Parkplatzareal abgesteckt, und so kann man sich in Ruhe umsehen. Nur Fred Schneider wirkt plötzlich etwas hektisch, gibt doch der von seinem Sohn entliehene Capri deutliche Rauchzeichen von sich: Der Thermoschalter des elektr. Kühlerventilators hatte seinen Dienst versagt.
Überall rangieren Oldies aller Couleur durch das Gelände. Vor der traumhaften Kulisse posieren Edel-Klassiker im Schloßpark für den Concours d'Elegance. Schloss Dyck gehört mit seinen bedeutenden englischen Landschaftsgärten zu den wichtigsten Kulturdenkmälern in Deutschland. Die Fahrzeuge wurden fachkundig vom Oldtimer Grand-Prix Streckensprecher Johannes Hübner vorgestellt. Graf Metternich und Vertreter des Mercedes Museum bildeten eine sehr kritische, aber fachkundige Jury.

Nach und nach füllen sich auch die Parkplätze mit den Oldies der Gäste. Einiges wirkt noch ein bißchen improvisiert, aber irgendwie sind alle enthusiastisch bei der Sache und der ganze Ablauf kommt nie ins Stocken.
Die Oldtimerfreunde kamen angesichts der zum Teil äußerst raren und wertvollen Oldtimer aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Horst Lichter aus Rommerskirchen hatte neben einem alten Setra-Bus eine Jaguar D-Type Replica mitgebracht und mußte bald einsehen, daß die Konkurrenz faszinierender Automobile groß ist: „Und ich dachte schon, ich hätte ein nettes Auto mitgebracht“, stöhnte der TV-Koch.

Die am Samstagabend stattgefundene Nachtfahrt führte als Bildersuchfahrt einige Teilnehmer wirklich ins Dunkle. Die letzten Teilnehmer erreichten gegen 23:30 Uhr das Ziel, wohl eher zufällig als vom Beifahrer gezielt geführt. Entschädigt hat die Teilnehmer der Empfang auf der mit Hunderten von Kerzentöpfen drapierten Parkallee, auf der sich einige Zuschauer die Zeit mit heiterem Typenraten anhand der ankommenden Oldtimerscheinwerferlichter vertrieben haben.

Am Sonntag war der Trubel noch größer. Endlich durften wir auch mal ein paar Runden über die Rennstrecke drehen. Alle Fahrzeuge sind am Start sachkundig durch AVD-Streckensprecher Dirk Johae vorgestellt worden. Der ca. 2,6 km lange Rundkurs war mit großem Aufwand durch Hunderte von Strohballen gesichert worden. An den anspruchsvollen Streckenstellen der Spitzkehren waren zusätzliche Schutzgitter aufgestellt, die allzu enthusiastische Fans zurück halten sollten. Die vom Lärm der vorbeifahrenden Rennfahrzeuge gestreßten Anwohner waren ausnahmslos begeistert und haben eigene Grand-Prix-Feste in ihren Vorgärten gefeiert. Die wunderschöne Baumallee von Aldenhoven bis zum Ziel, bei der jeder Baum mit einer karierten Flagge drapiert war, war rechts und links komplett gesäumt mit 300 kg schweren Strohballen. Kurz vor dem Ziel war eine Schikane eingebaut, die mit einem schmalen Auto fast gerade genommen werden konnte. Manch ein Teilnehmer hat sich dort kurz an diese Ballen angelehnt und seinen Renner mit Strohbüscheln geschmückt. Größere Kaltverformungen oder gar Unfälle sind erfreulicherweise nicht bekannt geworden, was auf das wirkliche disziplinierte Verhalten der Teilnehmer schließen läßt.

Selbst der Familie wurde es nicht langweilig. Die Kinder tobten auf den großen Abenteuerspielplatz, die Damen flanieren durch den riesigen Schloßpark – vorbei an Pfauen, schwarzen Schwänen, Nilgänsen und sogar Schildkröten im Schloßgraben.

Erwähnenswert ist hier, daß alle Gewinne aus der Veranstaltung ausschließlich der Stiftung Schloß Dyck zukommen werden. Unser ganz besonderer Dank gilt hier dem Organisationsteam rund um Marcus Herfort und Jochen Knösels sowie den über 120 Helfern, die eine Mammutveranstaltung auf die Beine gestellt haben und unserem Club ein kostenloses Areal zur Verfügung stellten. Auch bei Volkmar Hess möchte ich mich noch einmal für die musikalische Untermalung am Samstag mit seinen Schellackplatten bedanken. Ich denke wir werden seine Sammlung bestimmt im Winter noch einmal ansteuern.

Pressestimmen:
Fahrende Geschichte, spannende Geschichten (WDR Bericht mit Bildergalerie)
Premiere mit Besucheransturm (Oldtimer.de mit Bildergalerie)
Klein-Britannien (prova.de mit Bildergalerie)
Edle Karossen vor adliger Kulisse (Neuss-Grevenbroicher Zeitung)
Video Stream (Stadt TV Düsseldorf)
Video Stream (webjo.de)

weitere Bildergalerien:
kfz-Kultur
Atelier Riensche & Kruchen
Wolfgang Grube - auch Luftaufnahmen
Mini-Strolche
Herbert Steves (heppypress)
Auto Gericke
Schwede Motorsport
Car-Pix
GettyImages

[<< zurück] | [Homepage] | [Schloß Dyck Classic Days Homepage] | [Classic Days 2007 >>]