"Holland in Not” hieß es
kurz vor Weihnachten, als plötzlich ganz Europa im Schneechaos versank.
Die “100 Miles of Amsterdam”, Nachtrallye nur für Vorkriegsoldtimer,
musste daraufhin kurzfristig verschoben werden. Dabei war das
FOMCC-Team, bestehend aus Daniel und Thilo, bereits startklar:
Unser 37er V8 bekam eine Heizung und einen zeitgenössischen Zusatzscheinwerfer verpasst. Dem schwächlichen 6
Volt Bordnetz half eine Drehstrom LiMa auf die Sprünge. Im Innenraum
montierten wir eine Kartenleselampe und den vorgeschriebenen
Feuerlöscher. “Neumodische” Extras wie LED Leuchten, GPS und Tripmaster
verbot das Reglement.
Als Ausweichtermin wurde nun die Nacht vom 20. auf den 21. März
festgelegt. Immer mehr der 50 Teams aus Holland und dem benachbarten
Ausland entluden ihre Boliden im Amsterdamer Hafengebiet. Ausgedacht hatten sich diese einmalige
Veranstaltung Joris Bergsma (Gründer des Vorkriegsportals
prewarcar.com)
und Bart Kleyn (Mitveranstalter der
Tulpenrallye).
Daniel ist als erfolgreicher Tulpenrallye-Navigator bestens
mit deren "Gemeinheiten" vertraut. Manipulierte Karten und gut
versteckte Kontrollposten gehören zum Repertoire, das man als
Gegenstück einer Kaffeefahrt beschreiben kann. Aber ebendies reizte
wohl auch die meisten “die hard”-Teilnehmer. Denn warum sonst fährt man
bei Regenwetter mit einem offenen 1911er Knox ohne Windschutzscheibe
nachts eine Oldtimer-Rallye über mit “Drempeln” verseuchte Straßen, die
gefühlt höchstens einen Zentimeter breiter sind als das Auto?
Wir Ford'ler freuten uns besonders über eine Zeitkontrolle in der
Garage eines Ford T- und A-Modell-Sammlers. Entlohnt für die Strapazen
haben uns die gute Organisation, der herzliche Empfang, die gute Verpflegung und immerhin
ein fünfter Platz im Gesamtklassement, wenngleich im Ziel viele
Ausfälle zu beklagen waren.
Gewonnen hat ein Austin Seven-Team knapp vor der sehr starken Bugatti
Equipe. Unsere '34er Ford V8 Mitstreiter bekamen den Pokal für die
weiteste Anreise auf eigener Achse.
tm