Keine Kaffeefahrt: The 100 Miles of Amsterdam

"Holland in Not” hieß es kurz vor Weihnachten, als plötzlich ganz Europa im Schneechaos versank. Die “100 Miles of Amsterdam”, Nachtrallye nur für Vorkriegsoldtimer, musste daraufhin kurzfristig verschoben werden. Dabei war das FOMCC-Team, bestehend aus Daniel und Thilo, bereits startklar: Unser 37er V8 bekam eine Heizung und einen zeitgenössischen Zusatzscheinwerfer verpasst. Dem schwächlichen 6 Volt Bordnetz half eine Drehstrom LiMa auf die Sprünge. Im Innenraum montierten wir eine Kartenleselampe und den vorgeschriebenen Feuerlöscher. “Neumodische” Extras wie LED Leuchten, GPS und Tripmaster verbot das Reglement.

Fird V8 1937

Als Ausweichtermin wurde nun die Nacht vom 20. auf den 21. März festgelegt. Immer mehr der 50 Teams aus Holland und dem benachbarten Ausland entluden ihre Boliden im Amsterdamer Hafengebiet. Ausgedacht hatten sich diese einmalige Veranstaltung Joris Bergsma (Gründer des Vorkriegsportals prewarcar.com) und Bart Kleyn (Mitveranstalter der Tulpenrallye). Daniel ist als erfolgreicher Tulpenrallye-Navigator bestens mit deren "Gemeinheiten" vertraut. Manipulierte Karten und gut versteckte Kontrollposten gehören zum Repertoire, das man als Gegenstück einer Kaffeefahrt beschreiben kann. Aber ebendies reizte wohl auch die meisten “die hard”-Teilnehmer. Denn warum sonst fährt man bei Regenwetter mit einem offenen 1911er Knox ohne Windschutzscheibe nachts eine Oldtimer-Rallye über mit “Drempeln” verseuchte Straßen, die gefühlt höchstens einen Zentimeter breiter sind als das Auto?

Ford V8 1934

Wir Ford'ler freuten uns besonders über eine Zeitkontrolle in der Garage eines Ford T- und A-Modell-Sammlers. Entlohnt für die Strapazen haben uns die gute Organisation, der herzliche Empfang, die gute Verpflegung und immerhin ein fünfter Platz im Gesamtklassement, wenngleich im Ziel viele Ausfälle zu beklagen waren.
Gewonnen hat ein Austin Seven-Team knapp vor der sehr starken Bugatti Equipe. Unsere '34er Ford V8 Mitstreiter bekamen den Pokal für die weiteste Anreise auf eigener Achse.
 tm

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