Fertigung
im kanadischen Ford Werk Windsor 1941
Ursprünglich wurden diese
Kettenfahrzeuge von Vickers-Armstrong entwickelt und für die
alliierten Streitkräfte
gebaut. Es gab unzählige Versionen mit und ohne Bewaffnung
(z.B. als
Anlasser Generator für Panzer Kompanien) die u.a. bei Bren,
Cavalry,
Scout, Wolseley und Mortar gebaut wurden.
Das Vorgänger Modell Carden-Loyd Mk VI nutze noch den T-Modell Motor als Antrieb.
Motor, Getriebe und der
Kühler im
Heck stammten vom britischen Fordson LKW.
Gelenkt wurde, indem man die
linke bzw. rechte Bremstrommel (Bendix, später Lockheed)
betätigt.
Für kleine Lenkbewegungen wurden die Laufräder
verschoben. Neben der Fertigung in
Großbritannien
wurden auch größte Stückzahlen im Ford Werk
Windsor (Kanada)
montiert.
Sechs Schützen, ein Fahrer und der Kommandant fanden im nur leichtgepanzerten und nach oben offenen Fahrzeug Platz, das Geschwindigkeiten bis 55 km/h ermöglicht.
Die Wehrmacht kopierte den
Kettenantrieb und verwendete ihn im "Maultier",
setzte aber auch Beutefahrzeuge vom Typ Universal-Carrier ein.
Ein Bundeswehr
Vollkettenfahrzeug der ersten Stunde war der Universal
Carrier. Das Fahrzeug wurde zum Transport von Waffen, Munition,
Soldaten und Material auf dem Gefechtsfeld eingesetzt. Aus
Großbritannien wurden 300 Stück für die
Bundeswehr als »leicht gepanzerte
Schützenwagen« beschafft. Die Lieferung erfolgte in
einem ersten Los von 181 Stück im März/April 1956 und
in einer Restlieferung von 119 Stück im Oktober/November 1956.
Der Auftragswert betrug 2,5 Millionen DM, für Ersatzteile
musste noch einmal eine halbe Million DM bezahlt werden. In der Mehrzahl
handelte es sich um Universal Carrier, Typ No. 1 Mk II, - No. 1 Mk II
MMG (Vickers 303 medium machine gun) und - No. 1 Mk II 3"
Mörser, mit Dreilaufrollen-Fahrwerk. Die an die Bundeswehr
gelieferten Fahrzeuge wurden in der Mehrzahl von Ford Kanada produziert. Die niedrige Silhouette und seine
Geschwindigkeit ließen ihn in der Bundeswehr als
Aufklärungspanzer geeignet erscheinen. Er wurde zumindest
für eine gewisse Zeit als Halbgruppenfahrzeug,
bestückt mit einem MG, eingesetzt. In dieser Rolle konnte der
»Universal Carrier« jedoch nicht befriedigen, so dass
am Ende wieder die angestammte Rolle als gepanzertes Transportfahrzeug
eingenommen wurde.
Auch zur Erstausstattung der Hauptverwaltung für Ausbildung der Kasernierten Volkspolizei (NVA Vorläufer) in der DDR gehörten 26 britische »Carrier Universal Mk I«. Das waren die ersten gepanzerten Vollkettenfahrzeuge, die im März 1949 als »Schlepper (englischer Herkunft)« von der Roten Armee übernommen wurden. Rund 3.900 dieser kleinen, wendigen, 4,5 t schweren Schlepper erhielt die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg zur Versorgung der Einheiten von Großbritannien entsprechend dem Lend-Lease-Vertrag. In der NVA kamen diese Fahrzeuge zum Transport von Personal oder Materialien zum Einsatz. Die Besatzung bestand aus zwei Mann, zusätzlich konnten bis zu sechs Schützen transportiert werden. Dabei war die Bewaffnung mit der 14,5 mm Panzerbüchse PTRD-41 und dem 7,62 mm MG DT möglich. Unter dem Tarnnamen »Edith« kam der Carrier auch als Munitionsschlepper zum Einsatz. 1953 wurden sämtliche Carrier Universal Mk I an die Hauptverwaltung der Volkspolizei übergeben. Zwei Schlepper mußten wegen völligem Verschleiß abgesetzt und zur Gewinnung von Ersatzteilen verwendet werden. Somit war der "Carrier Universal" das einzige Fahrzeug, das in beiden deutschen Streitkräften zum Einsatz kam. Bundeswehr, NVA, Schweizer Armee und Staaten des Commonwealth setzten noch bis ca. 1960 das kompakte Kettenfahrzeug ein. In der Schweiz kam ab 1969 auch die Eintonnen Ratrac S/69 Raupe mit Ford Typ 200 Sechszylinder Benzinmotor zum Einsatz.
[<< Ford "two-man tank"] | [Maultier] | [Home] | [Sherman Panzer >>]