Ford 26M Coupé
Nach nur zehnmonatiger Bauzeit des Vorgängers
wurden bereits im August 1968 der stark Nachfolger der ungeliebten "Kummerfalte" präsentiert.
Mit diesen werksintern "Facelift P7" genannten
Modellen wollte man den Misserfolg des vergangenen Jahres vergessen lassen.
Damit dies gelang, griff man auf Bewährtes zurück: Der seitliche
Hüftschwung wurde weggebügelt, die Lufthutzen-Attrappe auf der
Motorhaube des 20M entfiel und die Stoßstangen integrierten sich
wieder seitlich hochgezogen in die Karosserie. Auch Blinker vorne und Rückleuchten
schlossen sich wie einst beim P5 wieder harmonisch an die Enden der Stoßstangen
an. Obwohl der Wagen genauso groß war wie sein Vorgänger wirkte
er nun optisch kleiner.
Die Mühe hatte sich geloht: Die neue
Form kam gut an!
Auch auf der technischen Seite hatte man etwas getan: Der 1,7-l-HC-V4 des 17M leistete nun dank Registervergaser 75 PS (statt bisher 70 PS). Neu im Programm war der ebenfalls dem 17M vorbehaltene 1,8-l-HC-V6 mit 82 PS. Außerdem wurde der 17M aber auch nach wie vor mit den 2,0-l bzw. 2,3-l Köln-V6 Motoren geliefert. Auf Sonderwunsch wurde sogar der 3-Liter Essex V6 montiert, eine z.B. in Südafrika beliebte Motorisierung. Die weiterhin an Längsblattfedern aufgehängte Hinterachse wurde nun zusätzlich an Längslenkern (den sog. "Journalistenstäben") geführt. Vorne blieb es bei den bewährten McPherson - Federbeinen, deren Federn jedoch ebenso wie der Stabilisator neu abgestimmt wurden.
Auf der neuen, kürzeren, Lenksäule
saß nun ein Sicherheitslenkrad mit zusammenschiebbarem Pralltopf.
Ebenfalls neu war die heizbare Heckscheibe und eine mit der Scheibenwaschanlage
kombinierte, fußbetätigte Tippwischschaltung für den Scheibenwischer
(beides war auch gleich bei allen Modellen außer dem 17M Grundmodell
serienmäßig).
Der ehemalige 20M TS wurde nun von der
neuen Luxusversion 20M XL abgelöst. Breiter Radlaufchrom, Metalliclackierung,
echtes Edelholz über die gesamte Breite des Armaturenbrettes, auf
dem Instrumententräger, auf der Mittelkonsole und an allen Türoberkanten
und ein holzgemasertes Lenkrad mit gebürsteten Edelstahlspeichen
gehörten ebenso zum serienmäßigen Lieferumfang wie konturierte
Einzelsitze hinten.
Ab Oktober 1969 bekamen alle V6 - Motoren
ein neues, dreistufiges Kühlsystem mit im Stirnraddeckel integrierter
Wasserpumpe.
Robin Hillyar und Jock Aird gewinnen 1969 die Safari
Rallye in Kenia
Ab November 1969 wurde das auf der IAA vorgestellte, neue Flaggschiff von Ford lieferbar: Der 26M. Diese auf dem 20M XL basierende Luxuslimousine bot zusätzlich den neuen 2,6-l-HC-V6 mit 125 PS. Die Kurbelwelle des Motors arbeitete erstmals mit einem Schwingungsdämpfer. Serienmäßig war der Wagen u. a. mit dem Automatikgetriebe, der neuen Servolenkung, den vergrößerten Scheibenbremsen und der durchgehenden Doppelauspuffanlage mit zwei verchromten Endrohren des 20M RS, mit einer neuen Kardanwelle mit Gleichlaufschiebegelenk und mit Michelin - Stahlgürtelreifen ausgerüstet. Von außen zu erkennen war er an den charakteristischen Halogen-Doppelscheinwerfern, dem serienmäßigen Vinyldach, den luxuriösen Radvollblenden mit fünf Sterne Ornament und an der serienmäßigen tief grün getönten Wärmeschutzverglasung. Innen gab es zusätzlich zur ohnehin schon üppigen Ausstattung des 20M XL noch ein serienmäßiges Blaupunkt Frankfurt Radio mit Überblendregler und zweitem Lautsprecher im Fond, sowie eine mit dickem, weichem Material bezogene Hutablage und ein noch umfangreicheres Schallschluckpaket.
Doppelscheinwerfer und getönte Wärmeschutzverglasung blieben exklusiv dem 26M vorbehalten, sie waren nicht auf Wunsch für die übrigen Modelle lieferbar. Die Servolenkung konnte jedoch von nun an für alle 17M (außer mit V4 - Motor) und für alle 20M auf Wunsch geliefert werden. Auch der 2,6-l Motor war ab jetzt für die 20M - Modelle auf Wunsch verfügbar (vorerst jedoch nicht für den 20M RS, ihn gab es erst ab September 1970 mit diesem Motor). Die Höchstgeschwindigkeit betrug 180 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgte in 10,4 Sekunden.
Insgesamt wurden die Fahrzeuge dem neuen Ford Slogan "Ford weist den Weg" also vollkommen gerecht!