Ford GPA
Nach Vergabe des Auftrags zum Bau von 4.500 Jeeps an Willys. Ford und Bantam im März 1941 schrieb das US-Verteidigungsministerium einen neuen Auftrag aus: Das QMC (Quartermaster Corps) Vierteltonnen Amphibienfahrzeug. Der Allrad und Militärfahrzeug Spezialist Marmon-Herrington tat sich mit dem Bootsbauer Sparkman & Stephens sowie Ford zusammen um auf Basis des Jeep dieses Fahrzeug zu entwickeln. Zeitvorgabe für die ersten Serienfahrzeuge war die geplante Landung der Alliierten in Frankreich im September/Oktober 1942.
Ende August (also gleichzeitig mit der Serienfertigung des Jeep) konnte Sparkman & Stephens den ersten Rumpf Prototypen mit Propellerantrieb vorstellen. Aber die Umrüstung war schwieriger als zuerst angenommen und so konnten die ersten QMC-4 erst im Februar 1942 in See stechen.
Auf Grund des Zeitdrucks verzichtete das
Militär auf eine umfangreiche Erprobung. Nach einigen Versuchen auf einem Strandabschnitt im
April wurde der Auftrag über 5.000 Fahrzeuge
an Ford vergeben, wohl wegen der dort vorhandenen Möglichkeiten zur Serienfertigung. Der Ford GPA (oder „Seep“ für Sea-Jeep)
auf Basis des GPW Jeep war geboren.
Die ersten Serienfahrzeuge wurden schnell
ausgeliefert und es bestand kaum die Möglichkeit Erfahrungen der Truppe
mit dem Fahrzeug in Verbesserungen umzusetzen. Es gab viele
Kinderkrankheiten die, wenn auch nicht schwerwiegend, doch eine Menge Wartung
erforderten. Erst ab November 1942 flossen Änderungen in
die Fertigung ein. Bis zum Produktionsende im Juni 1943 wurden 12.778
GPA gebaut.
Das
Amphibienfahrzeug erwies sich trotz Aluminiumkarosserie mit
1.600 kg als zu schwer und unhandlich an Land, auf offener See
war es zu langsam und sank schon bei leichtem Wellengang. Den
wichtigsten
Kriegseinsatz spielten die GPA bei der Landung auf Sizilien
am 9. September 1943, aber die meisten Fahrzeuge wurden an die Rote
Armee weiter gegeben. Nach Produktionsende entstanden bei GAZ in Lizenz gefertigte GPA und nach Kriegsende zu eigenständigen Typen für die Rote Armee weiterentwickelt.
Auch
die Engländer konzipierten im Zweiten Weltkrieg ein Amphibienfahrzeug mit Ford Antrieb,
da die Lieferungen der DUKWs aus den USA bei weitem nicht für die
geplante Landung in Frankreich ausreichten. Thornycroft entwickelt den
"Terrapin", der dann bei Morris-Commercial in Serie ging. Je ein
Ford Seitenventil V8 trieb die linken bzw. rechten vier Räder an,
was bei Ausfall nur eines Motors das Gerät unbrauchbar machte.
In Deutschland fuhr die Wasserschutzpolizei viel später den "Amphi-Ranger",
angetrieben von Vier- bzw. Sechszylinder Motoren aus dem Ford Scorpio. Für die US-Armee wurden die schwimmfähigen M656 Fünftonner bei Ford entwickelt.