Techno Classica 2012
60 Jahre "Weltkugel" Taunus

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Ein Meisterstück besonderer Art präsentierten die Kölner Ford-Werke am 8. Januar 1952 in den neu errichteten Kölner Messehallen: Den Ford Taunus 12M. Mit Recht sprachen die Ford-Werbetexter von einer Form und Technik, die ihrer Zeit voraus war. Der 12M glänzte mit einer selbsttragende Pontonkarosserie und großen Fensterflächen, die den Innenraum heller machten.
Eine durchgehende vordere Sitzbank, Lenkradschaltung und ein Zweispeichen-Lenkrad überraschten ebenso wie klein dimensionierte 13-Zoll-Räder. Technisch wartete der 12M mit Einzelradaufhängung vorn sowie trapezförmigen Schwingarmen und Schraubenfedern auf.

Die Presse reagierte euphorisch auf den neuen Kölner Sprössling: Von „vollendeter Zweckmäßigkeit“ war die Rede, von einem „Gedicht in Stahl“, von „Raumwunder“ und „Aussichtswagen“. Die Sensation war perfekt: Ein „neuer Stern“ zierte den deutschen Autohimmel, das zweite Ponton-Gestirn nach Borgward ging auf.
Nach „Eifel“ und „Taunus“ hätte der neue Typ eigentlich „Hunsrück“ heißen müssen; doch einigte man sich schließlich auf die Beibehaltung des alten Namens mit der Zusatzbezeichnung „M“ für „Meisterstück“ mit der „12“ als Hinweis auf den Hubraum von 1,2 Litern. Als Krönung prangte in der Mitte der Motorhaube eine Weltkugel – ein Zeichen, das Internationalität dokumentieren sollte.

G4B Taunus 15m
Ford 15m (G4B), der erste deutsche Ford mit OHV Motor

Am 4. Januar 1952 lief der erste 12M vom Montageband der eigens für die Produktion des neuen Taunus errichteten Halle F. Fast 31.000 Einheiten zum Preis von 7.535 D-Mark verließen die Kölner Werkstore bis Jahresende. 1951 erhält Karmann von den Kölnern den Auftrag, eine Musterkarosserie für eine Kombi-Variante auf Basis des 12M zu realisieren.
1955 zeigte der Ford-Stand auf der 37. IAA in Frankfurt das edle Nachfolgemodell: einen Ford 15M de Luxe. Modische Haifischzähne und bullige Stoßstangenhörner säumten die Front; eine abgesetzte Zweifarbenlackierung, Weißwandreifen, eine luxuriöse Innenausstattung und jede Menge Chrom verliehen dem Wirtschaftswunderwagen Exklusivität. Den „de Luxe“ gab es nur als Limousine; dagegen war die Palette der Normalausführung mit Limousine, Kombi/Kasten und Cabriolet (von Deutsch) gut bestückt.

Eine weitere Änderung gab es für die 55er 12M/15M-Modelle: Der Kühlergrill war bei beiden durchgehend und mit kleinen Quadraten bestückt – beim 12M etwas gröber, beim 15M feiner. Vollsynchronisiert konnte jetzt das Dreigang-Getriebe geschaltet werden.