Ford Sonderausstellung Speyer 2005
T-Modell und Quadricycle
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Ford Quadricycle (Nachbau)
Baujahr 1896
Motor: zwei nebeneinander liegende Zylinder im Heck, später mit Wasserkühlung
Hubraum: 500 cm3
Leistung: 4 PS bei 1.500 1/min
Kraftübertragung: über Kette am rechten Hinterrad, Zweigang-Riemengetriebe (ohne Rückwärtsgang)
Fahrleistung: rund 35 km/h Höchstgeschwindigkeit

Erster Ford
Henry Ford I, am 30. Juli 1863 in Greenfield/Michigan als Sohn irischer Einwanderer geboren, arbeitete 1896 als Ingenieur bei der Edison Illuminating Company in Dearborn. Doch seine Energie steckte Ford in jeder freien Minute in die Weiterentwicklung des Automobils. Bereits 1893 hatten ihn die motorisierten Kutschen auf der Chicagoer Weltausstellung fasziniert.

Am 4. Juni 1896 war es endlich soweit: Zwischen zwei und vier Uhr nachts legte er in seiner Werkstatt in der Detroiter Bagley Avenue letzte Hand an sein „Quadricycle“ genanntes Gefährt, das eher einem vierrädrigem Fahrrad glich. In seinem Enthusiasmus hatte Ford jedoch übersehen, dass der Wagen zu breit für die Türen war. Kurzerhand brach er ein Loch in die Backsteinmauer und startete zu seiner ersten Probefahrt – ohne Bremsen und Rückwärtsgang. Ford baute von dem Experimentalfahrzeug Quadricycle drei Exemplare.

1899 verzichtete Ford auf eine Karrie re bei Edison und kündigte, um sich ganz der Entwicklung der „neumodischen Technik“ zu widmet.
Am 16. Juni 1903 gründete Henry Ford I die Ford Motor Company. Mit dem T-Modell gelang es ihm erstmals, ein Auto zu einem erschwinglichen Preis auf die Räder zu stellen. Der Auto-Pionier Henry Ford I starb am 7. April 1947 im Alter von 83 Jahren in Dearborn.
 

Ford T-Modell
Baujahr 1925
Motor: Reihenvierzylinder
Hubraum: 2.884 cm3
Leistung: 20 PS bei 1.800 1/min
Kraftübertragung: Zweigang-Pedalschaltung
Fahrleistung: 65 – 70 km/h Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch: rund 12 Liter/100 km

Blech-Liesel
Das T-Modell, von seinen Fans liebevoll Tin Lizzie (Blech-Liesel) genannt, war das erste am Fließband in Großserie hergestellte Fahrzeug. Weltweit baute Ford von 1908 bis 1928 rund 15,5 Millionen Einheiten. Kostete 1908 das Touring-Modell noch 850 Dollar, stand es zehn Jahre später dank Großproduktion mit nur 360 Dollar in der Preisliste.

Der Wagen hat zwei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Der kurze erste Gang diente nur zum Anfahren oder Durchqueren tiefer, morastiger Feldwege.
Das Modell T machte die Welt mobil. In den USA schätzten Ärzte, Trapper, Farmer, Goldsucher, Geschäftsleute und Geistliche die robuste, hochbeinige Tin Lizzie, wenn sie bei Überlandfahrten über die abenteuerlichen Pisten holperten. Und auch abseits befestigter Pfade bahnte sich der Ford T dank des mächtigen Drehmoments von über 90 Newtonmetern seinen Weg – egal, ob durch Sandwüsten, Flüsse oder Schneefelder.
In Deutschland lieferte Ford rund 60 Prozent des Fahrzeugs an den betuchten Landadel. Die Preise bewegten sich zwischen 3.500 und 4.450 Reichsmark.

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