Schloß Dyck Classic Days 2018

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Ford unterstützt Old- und Youngtimer-Festival rund um das historische Wasserschloss in der niederrheinischen Gemeinde Jüchen bei Düsseldorf
Zwei besondere Jubilare stehen im Mittelpunkt: 1968 feierte neben dem Ford Escort auch das erste Modell der RS-Familie des Kölner Autohersteller ihre Premiere Ford Escort schrieb bis 1998 Automobilgeschichte - erst als Heck-, dann als Fronttriebler und später auch in der spektakulären Allradversion RS Cosworth

RS-Modelle von Ford übernehmen traditionell eine technologische Vorreiterfunktion und legten oftmals die Grundlage für überragende Motorsporterfolge Ford Sonderläufe sowie Demorunden des Gruppe 2-Capri und Gruppe A-Sierra RS500 Cosworth Echte 68er: Auch Ford Europa erlebte vor 50 Jahren eine ebenso bewegte wie bewegende Zeit des Aufbruchs. Mit dem neuen Escort kam ein Erfolgsmodell auf den Markt, dass die folgenden drei Dekaden prägen sollte - und parallel hierzu legte der 15M RS der Baureihe P6 den Grundstein für die aufregende RS-Geschichte von Ford.

Sie eilt bis heute immer neuen Höhepunkten entgegen. Beide Jubilare rückt der Kölner Autohersteller in den Mittelpunkt seiner Präsenz bei den diesjährigen "Classic Days auf Schloss Dyck". Die deutsche Antwort auf das legendäre "Goodwood Festival of Speed" öffnet vom 3. bis 5. August südwestlich von Düsseldorf zum nunmehr 13. Mal ihre Tore. Zu den Highlights gehören auch Demonstrationsfahrten zweier besonderer Rennwagen: Der Ford Capri RS aus der Gruppe 2 und der Gruppe A-Sierra RS500 Cosworth gehen im Rahmen der "Tourenwagen Classics & DTM" an beiden Tagen jeweils zwei Mal auf die Strecke. Wir schreiben das Jahr 1968. Noch hat kein Mensch seinen Fuß auf den Mond gesetzt und auch die Concorde wartet auf ihren Überschall-Premierenflug. Dafür läutet Ford Europa, als selbständige Organisation gerade neu gegründet, ohne großes Aufsehen den Beginn einer Epoche ein - und lässt das erste RS-Modell zu Kunden rollen. Es basiert auf dem 15M der Baureihe P6, der zuvor noch Taunus hieß, und schöpft zunächst 70 PS aus einem 1,7 Liter großen Vierzylinder-V-Motor. Dies beflügelt das zweitürige, serienmäßig mit Gürtelreifen, schwarzen Rallye-Streifen, Zusatzinstrumenten und -scheinwerfern ausgestattete Coupé immerhin zu einer Höchstgeschwindigkeit von 153 km/h, was seinerzeit als ziemlich flott galt. Als der 15M RS im Frühjahr 1968 auf den Markt kommt, kostet er 7.760 Mark und ist bereits Teil einer kleinen RS-Modellfamilie, denn Ford schickt fast zeitgleich auch die P7-Modelle 17M RS und 20M RS an den Start. Was damals noch niemand ahnte: Die RS-Fahrzeuge von Ford waren gekommen, um zu bleiben und um eine wichtige Rolle für das sportliche Image der Marke zu übernehmen.

Bis heute durften 27 Modellvarianten dieses Signet im Namen tragen, das für "Rallye-Sport" steht - jedes für sich betrachtet der Top-Performer in seiner Baureihe, stets mit herausragenden Fahrleistungen und einem bemerkenswerten Preis-Leistungs-Verhältnis gesegnet. Oftmals übernahmen sie auch technologisch die Rolle des Vorreiters, so wie etwa der legendäre Escort RS 1600: Sein Motor setzte schon 1970 auf zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Damit war er der Konkurrenz um Jahrzehnte voraus. RS-Modelle von Ford gab es in praktisch allen Formen und Varianten: mit Front- oder Mittelmotor; allrad-, heck- oder frontgetrieben; mit vier oder sechs Zylindern; als Sauger oder mit Turbomotoren. Insbesondere die jüngeren Modelle profitierten zudem von intensiven Detailverbesserungen im Windkanal - vom flügelbewehrten Sierra RS Cosworth über den Escort RS Cosworth bis hin zur dritten, noch aktuellen Generation des Ford Focus RS.

Zwei besonders verdiente Exemplare lässt Ford im Rahmen der Classic Days auf dem gut zwei Kilometer langen Demonstrationskurs von der Leine: Der 450 PS starke Ford Capri Gruppe 2 von 1974 sorgte in den Händen von Motorsportgrößen wie Niki Lauda, Klaus Ludwig und Hans Stuck unter anderem in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft für Furore. Der kraftstrotzende Ford Sierra RS500 Cosworth galt Ende der 1980er Jahre als quasi unschlagbar und sicherte sich nacheinander erst den Titel des Tourenwagen-Welt- (1987) und Europameisters (1988). 50 Jahre Ford Escort: Das Erfolgsmodell hat die Automobilgeschichte geprägt Wir schreiben noch immer das Jahr 1968. Während in Berlin und anderen deutschen Großstädten aufmüpfige Studenten sich daran machten, "aus den Talaren den Muff aus 1000 Jahren" zu schütteln, startete Ford Köln eine ganz andere 68er-Bewegung - und die hörte schlicht auf den Namen "Escort": Das neue Kompaktmodell sollte die Geschicke der Marke in den folgenden 30 Jahren prägen wie kein zweites. Zunächste legte der "Hundeknochen" - den Kosenamen verdankte er seinem markanten Kühlergrill - mit Heckantrieb los und eilte schon bald auch auf Rallye- und Rundstrecken von Erfolg zu Erfolg. 1969 stellte Ford die Kombivariante "Turnier" vor, ein Jahr später lief im eigens errichteten Werk Saarlouis die Produktion an. Auch die zweite Generation ließ sich wieder von den Hinterrädern anschieben und setzte mit einer ruhiger gezeichneten, mehr Innenraum bietenden Karosserie auf die von Ford ausgerufene "Linie der Vernunft". Die Umstellung auf Frontantrieb kam 1980 einer Zäsur gleich: Mit quer eingebauten Motoren und fescher Schrägheckkarosserie gelang dem aerodynamisch ausgefeilten Escort der Sprung in die Moderne. Die bei Karmann in Osnabrück gebaute Cabriolet-Variante sorgte für Frischluftvergnügen, während ein 1,6-Liter-Diesel die Geldbörse von Vielfahrern schonte. Und mit dem 132 PS starken Escort RS Turbo werkelte erstmals ein aufgeladener Motor unter der vorderen Haube. Zu den absoluten Highlights aus sportlicher Sicht zählte Anfang der 90er Jahre der mit mächtigem Flügelwerk verzierte Escort RS Cosworth. Er vereinte einen modernen Allradantrieb mit einer 220-PS-Turbomaschine - tatsächlich basierte das erfolgreiche Homologationsmodell für den Rallye-Sport aber auf der Bodengruppe des Ford Sierra und besaß mithin auch einen längs eingebauten Motor. Heute zählt der "Cossie" zu den besonders gesuchten Sammlerstücken. Bis 1998 galt der Escort als feste Größe in seinem Segment, dann folgte die Ablösung durch einen würdigen Nachfolger:
Fotos: fomcc, Text: Ford

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