60.000 Kilometer im Taunus 17M durch Afrika

Aus dem Jahr 1962 datieren die folgenden Geschichten, die Bernd Tuchen bei seinen Recherchen im Ford-Pressearchiv gefunden hat. Im Original waren sie mit Schreibmaschine getippt. Viel Spaß bei einer anders gearteten Reise in die Vergangenheit.

Stacheldraht und Minenfelder in der Wüste - mit dem Auto von Marokko nach Algerien

An der Einfallspforte Afrikas


Neue Abenteuer suchen der österreichische Motorjournalist und Reiseschriftsteller Dipl. Ing. Ernst Wiese und die Münchener Pressefotografin Marianne Thal auf einer 60.000 km-Fahrt quer durch Afrika. In einem ersten Bericht schildert Wiese den “Empfang” an der “heißen” Einfallspforte Afrikas: Marokko und Algerien.

Afrika
Mit ohrenbetäubendem Getöse stürzen sich fast gleichzeitig zwei Düsenjäger aus dem blauen Tropenhimmel auf unseren roten Taunus 17 M, mit dem wir auf dem Wege von Oujda, der Grenzstadt Marokkos, nach Marnia, ein Ort, der bereits in Algerien liegt, sind. Erst als sie sich von unseren friedlichen Absichten überzeugt haben, drehen sie in einer steilen Kurve nach Süden in Richtung algerisch-marokkanische Grenze ab. Dass hier ernstlich Krieg “mit allen Schikanen” gespielt wird, sollten wir bald noch genauer erfahren.

Mit schussbereiten Maschinenpistolen

Plötzlich sperrte ein beiderseits auf schweren Betonsockeln montiertes armdickes Stahlseil die eintönige Wüstenstraße. Fünfzig Meter hinter diesem Hindernis zeigte sich eine imposante Filmkulisse von militärischen Befestigungen: Stacheldrahtverhaue und spanische Reiter, elektrisch geladene Drahtnetze und Panzersperren, sowie hier und dort die nur allzu gut bekannten Betonbunker auf etwas erhöhten Erdhügeln.

Welch ein Gegensatz zu den Erlebnissen der letzten Tage. Die drei würdigen Sultanstädte Rabatt, Meknes und Fez in Marokko boten viele romantische und einmalige Eindrücke. Die Märchenhochzeit des Kronprinzen Moulay Abdallah mit einem Fräulein Lamia war Anlass genug zu ausgedehnten Festlichkeiten, folkloristischen Tänzen und Festzügen.

Und nun? Drei “Paras”, die Maschinenpistolen schussbereit unter dem Arm, nähern sich dem seltsamen Schlagbaum und damit uns. Von weiteren Schwerbewaffneten begleitet, die die Befestigungen und Drahtverhaue hin und her bewegen und verrostete Vorhängeschlösser öffnen, zwängt sich ein Jeep im Schritt-Tempo durch diese Zone des Todes und hält am Drahtseil. In makelloser Paradeuniform, mit steifem Käppi und doppelter Ordensspange, klettert ein französischer Hauptmann aus dem Fahrzeug. Der Hollywood-Spuk ist perfekt, als der Offizier mit einer abweisenden Bewegung seiner mit blütenweißen Handschuhen geschützten Hände unsere Pässe mit Reisebewilligungen - ausgestellt von zwei französischen Generalkonsulaten nach endlosen Instanzenwegen und Rückfragen in Algerien - zurückgibt.

Der Rückzug des Hauptmanns

“Unlautere Elemente”, so macht er uns klar, “versuchen es immer wieder, Autos ohne Zoll nach Algerien einzuschmuggeln. Die ruhmreiche französische Armee muss die Grenze vor solchen Halunken schützen.” Wenn wir wollten, könnten wir auf den täglich einmal verkehrenden Zug “verladen”, der soeben in etwa 200 Meter Entfernung vorbeikeuchte. Weiter kam er nicht, denn aus eben dieser Richtung erfolgten rasch hintereinander zwei Detonationen und fielen etliche Schüsse. Die Abfahrt des Hauptmanns ging wesentlich schneller vonstatten als seine Ankunft.

In Oujda erfuhren wir dann, dass alle Bewilligungen und Visa nicht genügten. Wir brauchten eine Spezialgenehmigung von Algeriens höchster Regierungsstelle. Diese konnte aber nur vom französischen Konsul in Taza - rund 200 Kilometer landeinwärts - besorgt werden. Das gewohnte Versteckspiel, fernab vom Kanonendonner, begann von neuem. Niemand sprach vom Krieg, nur vom Regen, schlechten Straßen oder neuen Verordnungen.

Die Genehmigung für unseren braven 17 M aus Köln ließ drei Wochen auf sich warten. Sie verschaffte uns auch dann nicht die Möglichkeit, nach Marnia und Algier zu kommen. Von der marokkanischen Grenzstadt Oujda mussten wir nach Colomb-Bechar, dem Ausgangspunkt der westlichen Sahararoute im südlichen Algerien fahren.

Wüsten-Feuertaufe für den 17 M

Wir werden diese 500-km-Fahrt nie vergessen. Sie brachte nicht nur Nervenkitzel, sondern für den Taunus die erste Wüsten-Feuertaufe. Zunächst sahen wir noch romantische Beduinenzelte und Kamel-Karawanen, die wahrscheinlich in ihren Dattelsäcken zerlegte Waffen für die algerischen Freiheitskämpfer schmuggelten, dann ging es ohne Weg und Steg durchs Niemandsland. Endlich fanden wir eine Lücke im Stacheldraht. Bald wurden wir von den ersten französischen Saharastreitern empfangen, die uns sofort mit Kriegsgeschichten vollstopften. Fast jede Nicht kämen aus den Bergen von der marokkanischen Seite her die Algerier, belegten die auf Hügeln stehenden kleinen Wüstenforts mit Maschinengewehr und Geschützfeuer und spickten die nahe Eisenbahnlinie wie die Wüstenpiste mit Minen. Noch wäre es nicht gelungen, den wichtigen Stützpunkt, der den Nachschub über Marokko kontrolliert, zu überrennen.

“Wir erwarten Sie seit zwei Wochen...”


Wir wurden von der Grenze aus noch viele Kilometer weit von einem Militär-Jeep durch das minenverseuchte Gebiet eskortiert, mussten mit dem 17 M durch Wadis klettern und uns auf mit Steinen übersäten Wellblechstraßen durchschütteln lassen, bis wir endlich gegen Abend die kleine Garnisonstadt erreichten. Mit einem Schlag war der ganze Kriegsspuk vorbei. “Wir erwarten Sie seit mehr als zwei Wochen!” riefen die Zöllner und Offiziere der Surete und der Gendarmerie Nationale, die sich mit der Betreuung der wenigen Touristen befasst. Es fiel mir schwer zu antworten, denn anscheinend wusste wieder die rechte Hand nicht, was die linke tat.

In Colomb-Bechar war es friedlich. Man sprach nicht von Bomben und Politik, sondern von Urlaubsfreuden und kleinen Ereignissen in der halbfranzösischen Provinzstadt: darüber hinaus noch von den letzten Atomversuchen in der Sahara und dem Erdöl, das heute die Wüste beherrscht. Nicht nur in Hassi Messoud, auch südlich von Adrar ist es in Hülle und Fülle vorhanden. Am nächsten Tag erreichten wir diese romantische, südlichste Wüstenstadt, bevor das unendlich weite, unbewohnte Sandmeer auch für uns und den Taunus 17 M Wirklichkeit und Abenteuer werden sollte.

Strassen verschwinden in der Regenzeit

Die fahrende Badewanne - Ein “Reisebericht aus Westafrika“


In mehreren Erdteilen hat der österreichische Motorjournalist und Schriftsteller Ernst Wiese die nassen Gewalten des Himmels erlebt; den Schnürlregen in den Alpen, die Tropengewitter auf Sumatra, die Tornados in den Vereinigten Staaten und die Taifune im Fernen Osten. Aber erst nach drei Jahrzehnten motorischen Weltwanderns erfuhr er im tropischen Westafrika, dass die Regenzeit weit mehr ist als eine unangenehme Episode. Mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit verändern die Tropenregen Afrikas Straßen, Landschaften und Menschen. Dieses fünf bis sechs Monate dauernde Naturgeschehen gebietet über Verkehr, Wirtschaft, Leben und Tod.

Zäh wie Lehm - hart wie Stein

In wenigen Minuten ist ein halbwegs befahrbarer Erdweg, der im trockenen Zustand Geschwindigkeiten bis zu 130 Kilometer pro Stunde erlaubt, eine einzige lehmige glitschige Masse. Selbst allradgetriebene Fahrzeuge vollführen unfreiwillige und gefährliche Tänze. In die immer zäher und dunkler werdende Masse sinkt jedes Rad ein. Auch Ketten helfen nicht mehr.

Nach einigen Tagen Sonnenschein werden die Furchen, Löcher, Rinnsale und Gräben hart wie Stein. Die Erdkämme bearbeiten mit der Schärfe eines frisch geschliffenen Messers die Unterseite der Personenwagen. Noch ist es nicht gelungen, Dauer, Stärke und Gewalt dieser Regenfälle und Wolkenbrüche statistisch oder wissenschaftlich zu erfassen. Wie sich Beginn und Ende der Regenzeit oft um viele Wochen verschieben, so werden in manchen Jahren mit viel Mühe gebaute Straßen weggewaschen und ganze Landschaften verändert, in anderen der Boden kaum genügend bewässert.

Die afrikanische Regenzeit wollte Ernst Wiese und der ihn begleitenden Münchener Fotografin Marianne Thal, die seit Monaten mit einem Taunus 17 M aus Köln in Afrika unterwegs sind, den Weg entlang der Westküste durch Dschungel, Urwald und Elefantengras mit allen Mitteln verwehren. Wiese schreibt dazu: “Bereits in Nigeria hatten wir M+S Reifen montiert und die Schutzplatte unter dem Motor verstärkt. Wohl blieben wir oft stecken, wurden von der Feuchtigkeit geplagt und von Moskitoschwärmen drangsaliert, doch wir kamen vorwärts, durch Morast, über Geröllhalden und durch kleine Seen. Zu den Wolkenbrüchen, die uns nicht aufhalten konnten, kamen von Menschen inszenierte Schwierigkeiten.”

Im Tropenregen ohne Windschutzscheibe

Ein aus dem Hinterhalt gezielt geworfener Stein zerschmetterte die Windschutzscheibe des 17 M. Drei Tage lang wurde - da es im Urwald keinen Ersatz gab, auch keinen provisorischen - das Auto zur fahrenden Badewanne. Hilfreiche schwarze Hände mussten immer wieder schieben, wenn die klebrigen Erdmassen jedes motorische Vorwärtskommen verhinderten und die Wasserschwaden zu einem undurchdringlichen Vorhang wurden.

Dass Ernst Wiese und Marianne Thal schließlich als ersten Auto- und Auslandstouristen die Durchfahrt durch das von Regen und Aufständischen heimgesuchte Nord-Angola gelang, hat die beiden Globetrotter während der Fahrt weniger erschüttert als hinterher, da sie von den Schrecken der Kämpfe hörten. Weder Fachleute, Journalisten noch Strategen wollten in Angolas Hauptstadt glauben, dass der Taunus jene 100 Kilometer der Verbindungsstraße zwischen Leopoldville und Luanda bezwang, die an sich nur für Jeeps befahrbar ist.

Grausames Paradies...


Schlechthin als ein Wunder galt, dass die Beiden lebend ein Aufständischen-Gebiet passiert hatten, in dem auch furchtlose Männer nur mit einer Pistole auf die Strasse gehen und sich nicht ohne Eskorte von einer Militärstation zu anderen wagen. Grausam wie der Regen hatten in dieser paradiesischen Landschaft Rebellen all das vernichtet, was in vielen Jahrzehnten von fleißigen Händen geschaffen worden war und den feuchten Gewalten widerstanden hatte. Pflanzungen und Häuser, Brücken und Verkehrswege wurden verwüstet. Männer, Frauen und Kinder getötet.

Es war den beiden Afrikafahrern nicht besonders wohl zumute, als auf einer späteren Etappe die Begleitsoldaten der Jeep-Eskorte immer wieder stehen blieben und die Büsche absuchten. Gewehrsalven waren zu hören, Düsenjäger heulten über die Köpfe, und der Feuerschein von brennenden Ortschaften erleuchtete gespenstisch den Abendhimmel. Doch schließlich war es wieder die Natur, die die ganze Aufmerksamkeit der Soldaten in Anspruch nahm. Der Regen forderte
sein Recht...

Mit Ziehen und Schieben sowie einem starken Schleppseil gelang auch die vielleicht gefährlichste und schwierigste Etappe der 60.000-Kilometer-Afrika-Rundfahrt mit einem serienmäßigen Personenwagen aus Köln.

Durch die Wüste nach Khartum - 500 Kilometer Sumpf und Morast

Der überlistete Polizeioffizier


60.000 Kilometer durch Afrika fuhren der österreichische Motorjournalist und Schriftsteller Ernst Wiese und die Münchener Fotografin Marianne Thal mit einem serienmäßigen Ford Taunus 17 M aus Köln. Die 13 Monate dauernde Expedition steckte voller Abenteuer. Ernst Wiese berichtet hier über das letzte Erlebnis der Fahrt im Sudan.

Nach 60.000 Afrika-Kilometern mit dem Taunus 17 M glaubten wir, alle Schwierigkeiten hinter uns zu haben. Haile Selassies Residenz Addis Abeba lag vor uns. Ich kannte die Straßen und Pisten, die über Äthiopiens Hochgebirge undden Sudan ins Niltal nach Ägypten führen, Hoffentlich haben, so dachte ich, die schweren Tropenregen aufgehört. Sie hatten unsere Fahrt durch Süd-Äthiopien verzögert. Unsere Rechnung ging nicht auf. Der Botschafter des Sudans machte das Transit-Visum für sein Land von einer Sondergenehmigung für den Taunus 17 M abhängig. Diese musste in Khartum eingeholt werden.

Roter Taunus im Polizeigewahrsam

In Asmara, der letzten größeren äthiopischen Stadt vor dem Sudan, hatten wir eine Idee. Wir gaben uns beim dortigen Konsul des Sudan als Flugtouristen aus und bekamen in wenigen Minuten das Visuin, Der Konsul schaute glücklicherweise nicht durchs Fenster, denn vor der Türe parkte der rote Afrikawagen. Grenzwächter und Polizeikommandant von Kassala waren nicht wenig erstaunt, als wir die Pässe mit den Genehmigungsvermerken zeigten. Sie halfen uns nicht weiter. Die 500 Kilometer lange Wüstenpiste nach Khartum - in der Trockenzeit eine leichte Tagesetappe - war noch gesperrt.

Wir brauchten eine Sondergenehmigung des Innenministeriums. Drei Wochen würde es dauern, bis die Straße geöffnet wird, Zur Sicherheit nahm der Kommandant den 17 M in Polizeigewahrsam.

Achtzig Kilometer entfernt, im Camp einer deutschen Großfirma, die im Sudan einen Damm baut, fanden wir Unterkunft und unverhoffte Hilfe. In den nächsten Tagen sollte ein allradangetriebener Schwerlastwagen nach Khartum fahren. Der Taunus durfte sein Gewahrsam verlassen, nachdem dem Polizeikommandanten erklärt worden war, der Wagen soll in der Werkstatt der deutschen Firma überholt werden. Ich musste dem Uniformierten versichern, dass das Fahrzeug auf der Pritsche eines Lastkraftwagens ins Camp von Kashm el Girba gebracht wird und ich diese Baustelle nicht ohne allerhöchste Genehmigung verlasse.

Höchstgeschwindigkeit: drei Kilometer pro Stunde

Schon am nächsten Tage fuhr unsere kleine Kolonne in die Wüste hinein, 450 Kilometer waren es noch bis Khartum. Je weiter wir in die Einöde vorstießen, umso dunkler wurde der sonst helle Sandboden. Die Natur hatte das verdörrte Wüstengras durch eine Fülle von Blumen und frische grüne Vegetation ersetzt. Tiefe Radspuren zeigten uns, dass ein anderes Fahrzeug auf der Strecke war. In fünf Stunden schafften wir kaum 50 Kilometer. Vor uns sahen wir jetzt einen uralten Omnibus, der, bis zu den Achsen im zähen dunklen Brei versunken, weder vor noch zurück konnte. Die 16 Araberpassagiere atmeten auf, als wir bei ihnen angelangt waren.

Unser Lastwagen hatte jetzt doppelte Arbeit zu leisten. Einmal schleppte er den Bus und ein andermal den Taunus. Wie eine Nussschale schleuderte er von einer Furche in die andere. Ein Lehmkranz, der sich wie Beton um die Reifen gelegt hatte, blockierte die Räder. Er war mit keinem Werkzeug zu entfernen. Bald schafften wir noch ganze drei Kilometer in der Stunde. Wir waren bis auf die Haut durchnässt. Überall klebte Lehm. Die Moskitos setzten uns zu. Schwere schwarze Regenwolken trieben unsere Fahrer zur Eile. Wir mussten eine kleine Anhöhe, die sich am Abendhimmel abzeichnete, erreichen. Oft mühte sich auch der Lastkraftwagen mit letzter Kraft, er blieb im Sumpf mit drehenden Rädern stecken. Büsche und Steine wurden herbeigeschleppt und unter die Räder gelegt.

Zwei Nächte in der Wüste

Nach Mitternacht erreichten wir unser Ziel, Wir waren so erschöpft und entmutigt, dass wir am liebsten aufgegeben hätten und zurückgefahren wären. Ein 1.000 Kilometer weiter Umweg und eine Schiffsverladung am Roten Meer erschienen uns begehrenswerter als die Weiterfahrt. Der junge arabische Fahrer wollte davon nichts wissen - er verstand uns nicht oder wollte uns nicht verstehen. In Khartum warteten auf ihn ein Mädchen und das von uns versprochene Trinkgeld. Die Gebete der Mohammedaner und die Moskitoschwärme ließen uns für den Rest der Nacht kein Auge schließen.

Am nächsten Morgen ging es weiter. Die Piste wurde etwas trockener. Wir fanden eine große Wasserstelle. Wir trafen Beduinen, die neben ihren schwarzen Zelten unter einem Strohdach eine Teeküche aufgebaut hatten. Die Schwierigkeiten waren jedoch noch nicht zu Ende. Immer wieder gab es Sumpfstellen, immer wieder sperrte ein mit Morast gefüllter Graben die Piste. Die trockenen und feuchten Stellen waren am Tage recht gut zu erkennen, so dass wir schon vorher einen Umweg machen konnten. Trotzdem musste uns der Lastwagen mehrmals aus dem Morast befreien. Unsere Stimmung stieg, je näher wir der Hauptstadt des Sudan kamen. Wir nahmen noch eine zweite Nacht in der Wüste in Kauf. In unserem Dachzelt gab es immerhin einen gewissen Komfort. Die arabischen Fahrer sorgten für das Lagerfeuer und den immer vollen Teekessel.

Die letzte Klippe...


Noch einmal scheuerten sich die Kieskämme am Boden des Taunus, als wollten sie Differential, Ölwanne und Getriebe gleichhobeln. Immer breiter wurde die Piste, Lehnhütten tauchten auf. Es kam die erste Polizeikontrolle. Bange Minuten! Doch dann schüttelte uns der Polizeisergant die Hände und zeigte seine weißen Zähne. Auf dem Fahrbefehl für den Lastwagen war auch die Nummer unseres Kölner Taunus K-NW 540 eingetragen. Ahnungslos hatte der Polizeioffizier, Kassala, seinen Stempel darunter gesetzt. Die letzte Klippe unserer ereignisreichen Afrika-Fahrt war überwunden. Das Niltal lag im herrlichen Sonnenschein vor uns.



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