Nachruf auf Cosworth Gründer
Keith Duckworth
Keith Duckworth, Mitbegründer von Cosworth und einer der bekanntesten
Ingenieure der Motorsport-Geschichte, verstarb am 18. Dezember 2005 im Alter
von 72 Jahren.
1933 in Blackburn als Sohn eines Baumwoll-Händler geboren, leistet Duckworth
seinen Wehrdienst als Pilot der Royal Air Force und machte sein Ingenieurs-Diplom
bevor er sich auf Jobsuche begab. Er lehnte Angebote von namhaften Firmen
wie Rolls-Royce ab und zog 1957 das Angebot von Colin Chapman für Lotus
Getriebe entwickeln zu dürfen vor. Duckworth und Chapman kamen nicht
besonders gut miteinander aus und so verließ er schon nach einem Jahr
Lotus um zusammen mit dem Technischen Direktor von Lotus Mike Costin Cosworth
Engineering zu gründen.
Beide hatten zuvor keine Erfahrung in der Motorenentwicklung, aber sie erkannten
die Chance. Zunächst konzentrierten sie sich auf das Tunen von Coventry
Climax Motoren, dann erst entwarf Duckworth den ersten eigenen 1.100 ccm
Cosworth Motor auf Basis eines Ford Anglia Blocks. Er wurde ein großer
Erfolg in der Formel Junior, Varianten für Formel 2 und 3 folgten.
1965 begab sich Colin Chapman auf die Suche nach einem geeigneten Motor für
die neue Dreiliter Formel 1 Klasse. Es bedurfte guten Zuredens seitens Chapmans
bis Duckworth sich bereit erklärte einen entsprechenden Motor zu entwickeln.
Cosworth schätzte die Kosten auf 100.000 Pfund für die ersten fünf
DFV Motoren (zusammen mit dem Vierzylinder FVA Formel 2 Motor), Chapman besorgte
das Geld bei Ford England.
Es erwies sich für Ford als eine äußerst lukrative Investition,
denn zwischen 1967 – 1983 gewann der legendäre Cosworth DFV 155
Grand-Prix Siege und zwölf Fahrer Weltmeisterschaften. Cosworth-Motoren
aber konnten weltweit nicht nur in der Formel1 Erfolge einfahren, auch im
Indy-Car und Tourenwagen siegten die Cossies.
Als Workaholic kämpfte Duckworth jahrelang mit seiner Gesundheit. Seinen
Hubschrauber Flugschein mußte er schon 1973 nach einem Herzanfall abgeben.
1980 wurde Cosworth an die United Engineering Industries Gruppe verkauft.
Duckworth zog sich nach Problemen in der Formel 1 Turbo-Ära und mehreren
Herz Operationen aus dem aktiven Arbeitsleben zurück. 1990 ging Cosworth
an Vickers – dort wurde die Firma geteilt: Cosworth Technology gehört
mittlerweile zu Audi und Cosworth Racing an Kevin Kalkhoven.
Duckworth hinterläßt seine zweite Frau Gill und seine beiden Kinder
Roger und Tricia.
tm
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