Ford F-Serie 1948

Mercury M-Serie

Baujahre 1948-1952 in sechzehn amerikanischen Werken, CKD-Montage im Ausland (z.B. Antwerpen, Amsterdam und Montevideo)
Motoren: Reihen-Sechszylinder 1948-1951: "Rouge 226“ Seitenventil mit 95 PS (a.W. auch als 254ci mit 110 SAE-PS); 1951-1952: "Cost Clipper" 215ci OHV Motor mit 101 PS
                  V8 "Flathead": "Rouge 239" Seitenventilmotor mit 100 PS bzw. Lincoln 337ci mit 147 SAE-PS für die schweren F-6 und F-7
                  V8 "Y-Block":  "Power King" OHV-Motor ab 1952: Typ EAL mit 279ci Hubraum und 145 PS, Typ EAM mit 317ci Hubraum und 155 PS
                  F-6 mit viereinhalb Tonnen Nutzlast für einige Exportmärkte auch mit Dieselmotor
Getriebe: Dreigang Schaltgetriebe, a.W. T98 Vier-, Fünfgang und Overdrive sowie Marmon-Herrington Allrad Antrieb (je nach Modell), nur F-8: Zweigang Hinterachse (ergibt insg. zehn Gangstufen)

Ford F-1 1948
Ford F-1 Pick-Up

Nach Kriegsende konzentrierte sich Ford USA zunächst auf die PKW Produktion. Doch schon am 16. Januar 1948 man die neue „bonus-built F-Serie“ Nutzfahrzeug-Reihe als erste Ford Neuentwickung nach Kriegsende der Öffentlichkeit vor. Vieles erinnert noch an die Pick-Up aus den 40er Jahren wie den G8T, erstmalig wurde nun jedoch nicht mehr ein PKW Fahrgestell als Basis verwendet. Begonnen wurde die Fertigung in Norfolk (VA) und Atlanta (GA), bald kamen 14 weitere Werke hinzu (u.a. in Europa Amsterdam). 1948 wurden 290.000 Fahrzeuge gebaut, Fords größter Nutzfahrzeug Ausstoß seit 1929.

Ursprünglich standen acht Modelle zu Auswahl: vom F-1 mit einer halben Tonne Nutzlast bis zum F-8 mit fast 10 Tonnen Zuladung. Der Pick-Up, ein Lieferwagen mit Hecktüren und ein Pritschenwagen machten den Transport fast jeder Ladung möglich. Wenige Wochen nach Produktionsstart schob Ford noch einen „Deluxe Delivery“ nach, mit mehr Chrom zu einem Preis von 1.367 Dollar. Die Modelle ab zwei Tonnen erhielten endlich einen Unterdruck-Bremskraftverstärker.

Nur in Kanada waren Mercury M-47 bis M-68 lieferbar (ab 1951 in M1 - M8 umbenannt), da dort kein flächendeckendes Ford Händlernetz existierte und sich Lincoln/Mercury Niederlassungen ihren eigenen "Truck" wünschten. Bis auf wenige Änderungen sind diese Modelle baugleich mit ihren Ford Brüdern. Deren Typenbezeichnung multipliziert mit 100 kennzeichnet das zul. Gesamgewicht in Pfund. Angeboten wurden dort nur die Ford V8, da die größeren Motoren noch nicht in Kanada produziert wurden.

Ford F-1 Pick-Up 1951
Ford F-1 Pick-Up Modelljahr 1952

Bis zum Modelljahr 1952 war die F-Serie am horizontalen Kühler, den integrierten Scheinwerfern, der ungeteilten Windschutzscheibe und den breiten Kotflügeln erkennbar. Hatte man die Alligator-Motorhaube mit einem Griff in den "Nasenlöchern" entriegelt, wurde der Blick auf den Motor frei. Der „Rouge 226“ Sechszylinder Reihenmotor mit 95 PS aus den PKW des 47er Modelljahrs war Serienausstattung, einen „Rouge 239“ Seitenventil V8 gab es gegen Aufpreis. 1952 kommt der "Cost Clipper" Sechszylinder OHV Motor hinzu; Front, Armaturenbrett und Heckscheibe wurden überarbeitet.

Ford investierte eine Million Dollar in die Entwicklung des geräumigen und komfortableren Fahrerhauses. Die Innenraumbreite war deutlich größer als beim Vorgänger, Kopf- und Beinfreiheit waren auch angewachsen. Zudem waren nun Annehmlichkeiten wie Sonnenblende, Aschenbecher und besser ablesbare Instrumente Serienausstattung. Mit dem modernen Styling und der „Million Dollar Cab“ wurde der neue Ford schnell zum Marktführer; eine Position, die die Baureihe bis heute innehält. Das mit Gummielementen vom Rahmen isolierte Fahrwerk blieb im Prinzip unverändert, wurde jedoch komfortabler und hatte einen kleineren Wendekreis. Die Federkern Sitzbank ist nun verstellbar. Auf Wunsch war sogar ein hydraulisch gedämpfter Fahrersitz verfügbar. Selbst die „Magic Air“ Heizung kostete anfangs noch Aufpreis.

Die Werbung „Built Stronger to Last Longer“ stellte damals die Haltbarkeit des neuen Pick-Up in den Vordergrund. Man versprach eine Lebenserwartung von zehn Jahren, was lt. Ford einer Steigerung von 19,6% entsprach. Erfolgreich waren auch die "panel delivery" Frontlenker Lieferwagen, insb. bei Paketdiensten und die COE (cab-over-engine) Frontlenker LKW, aus denen sich später die eigenständige C-Serie entwickelte.
1953 löst die neue F-100 Baureihe den Erfolgslaster ab.

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