Ford Model B (BF), Rheinland

Baujahre: 1932-1936 (in Deutschland Juni 1932 bis Februar 1934)
Stückzahl: 1.784 Modell-B und 5.575 Rheinland aus deutscher Produktion, zum Vergleich allein 178.749 Typ 18 aus amerikanischer Produktion
Werk in Deutschland: Köln-Niehl
Motor: 3.236 ccm SV Vierzylinder Reihenmotor mit 50 PS, a.W. 2.023 ccm Motor mit 40 PS (Modell BF)
Kraftübertragung: Dreigang Getriebe, Hinterradantrieb

Ford Rheinland 1934

Das Modell B war zuerst eine zögerliche Weiterentwicklung des erfolgreichen A-Modells. Karosseriemäßig waren kleine Retuschen vorgenommen worden. Die markanteste Änderung war der nun gebogene Querträger für die Scheinwerfer bei einigen deutschen B-Modellen und die leicht geneigte Windschutzscheibe.
Viel wichtiger war die Einführung des revolutionären "Flathead" V8 Motors, mit dem Ford in den USA nun den Chevrolet und Plymouth Sechszylindern endlich wieder Paroli bieten konnte. Äußerlich waren Vier- und Achtzylinder kaum voneinander zu unterscheiden. Der Vierzylinder wurde leicht überarbeitet: Hauptlager mit größerem Durchmesser, ein überarbeiteter Zylinderkopf mit höherer Verdichtung, eine geänderte Vergaser Bestückung und eine andere Nockenwelle sorgten nun für nominell 50 PS bei 2.800 U/Min. In Wahrheit waren es sogar ein paar PS mehr, doch Ford wollte den Abstand zum größeren V8 wahren. Nur in Europa wurde weiterhin ein Motor mit kleinerer Bohrung angeboten um in den Ländern, die ihre Kfz-Steuer nach Hubraum oder Steuer-PS berechnen, die Unterhaltskosten niedriger zu halten.

Modell B Fahrgestell 1932
Modell B Fahrgestell

Etwas über zwei Jahre dauerte es bis die Fertigung der Vierzylindermodelle in Köln selbstständig erfolgte. Ab August 1933 trugen diese Wagen im Markenzeichen den Zusatz: "Deutsches Erzeugnis", um als amerikanischer Hersteller beim neuen Regime auf mehr Wohlwollen zu stoßen. Auch die Modellnamen wurden 1935 'eingedeutscht'. Das Modell Y hieß jetzt "Köln". Aus dem Modell B wurde der "Rheinland" mit längerem Radstand, optischen Retuschen und moderner Ambi-Budd Ganzstahl-Karosserie.

Nun begann die langandauernde Beziehung zur Firma Karl Deutsch in Köln, die bis in die 60er Jahre Cabriolets für Ford schneidern sollte. Drauz in Heilbronn hatte zuvor schon neun Cabriolets auf Modell-B Rahmen gesetzt.

Das Modell B war ein gutes, preiswertes Auto; verfügte aber noch über die für Europa zu großen, amerikanischen Motoren. Zudem galt das hochbeinige Fahrwerk mit Starrachsen und Querblattfedern in Deutschland schon damals als nicht mehr zeitgemäß. Man brauchte dringend ein Konzept, das den Anforderungen des europäischen Markts besser gerecht wurde. Auf Grund der rapide sinkenden Verkaufszahlen von Ford war sogar das gerade neu eröffnete Werk im englischen Dagenham schon wieder von der Schließung bedroht.

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