Ford Fairlane 500, Custom 300 - 1957

Baujahre: 1956/57
Motoren: Reihen-Sechszylinder: 144 PS „Mileage Maker Six“ mit 3,6 Liter Hubraum
                  "Y-Block" V8: 190 PS 4,7 Liter; 212 PS 4,8 Liter; 245 PS 5,1 Liter „Thunderbird Special“ mit Vierfach-Vergaser (HiPo 270 PS), 300 PS mit Kompressor
Getriebe: Ford-O-Matic (Zwei- bzw. Dreigang-Automatik) oder Schaltgetriebe a.W. mit Overdrive

Ford 1957

Als die Ford Ingenieure am komplett neuen ‘57er Modell arbeiteten, haben sie sich nicht mit neuen Federn, Bremsen und Achsen begnügt. Der Radstand wurde länger, der Rahmen breiter und die Räder mit 14“ kleiner und breiter. Das Ergebnis war ein trotz 10cm niedrigerem Aufbau ein größerer Innenraum und ein besseres Fahrverhalten. Auch die Steifigkeit war 27% höher, zudem wurde die Schalldämmung verbessert. Der nach außen gelegte Rahmen sollte zudem Schutz im Seitenaufprall bieten.
Die neue Doppelquerlenker Vorderachse kam erstmals mit Kugelgelenken daher.

Alle diese Neuerungen waren auch nötig, denn mit dem 56er Chevrolet hatte die GM Konkurrent einen enormen Vorsprung bei den Verkaufszahlen. Und tatsächlich: 1957 konnte Ford ein einziges Jahr lang wieder den Spitzenplatz zurück erobern.

Ford Fairlane Retractable
Aus 20 verschiedenen Karosserievarianten (mit dem „Ranchero“ Pick-Up sogar 21) und drei Radständen konnten die Kunden auswählen. Dazu fünf Ausstattungsvarianten, Reichensechszylinder sowie „Thunderbird“ V8 Motoren. Zwölf Außenfarben (plus 19 Zweifarben-Kombinationen) sowie 39 Polsterstoffe machen die Wahl nicht einfacher. Besonders bemerkenswert ist natürlich das „Fairlane Retractable“ Cabriolet, mit seinen elektrisch voll versenkbaren Stahldach. Eine aufwändige Mechanik sorgt für dieses heute wieder moderne Feature, leider verbleibt jedoch im offenen Zustand kaum Platz im Kofferraum. Die damals größten Blechpressteile in der Autoindustrie sorgten aber auch für Schwierigkeiten in der Produktion. Anfangs waren 80% der Dächer Ausschuss.

Der auch bei Sonneneinstrahlung leicht ablesbare halbrunde Tachometer bestimmt das neue Instrumentenbrett. Aus Crashgründen sind die Schalter versenkt angebracht und das Lenkrad ist tief geschüsselt.

Mit dem schon im Thunderbird verbauten Kompressor V8 wollte Ford Chevrolet mit seinen neuen V8 samt ihrer Benzineinspritzung auf den Rennstrecken Paroli bieten. Nur 50 Straßenversionen mussten verkauft werden um den Motor mit McGulloch Kompressor für die NASCAR Rennen homologieren zu können, es gelangten aber wohl nur 27 "F-code" in Kundenhände. McGulloch konnte keinen passenden „Blower“ liefern, also entschied man sich schnell für einen Lader von Paxton. Mit Fahrern wie „Fireball“ Roberts, Curtis Turner, Joe Weatherly, Marvin Panch, Paul Goldsmith, Parnelli Jones, Eddie Pagan und Ralph Moody (später Miteigner von Holman-Moody) fuhr Ford wieder vorne mit und konnte die Chevy Dominanz brechen. So erfolgreich, daß NASCAR kurz darauf aufgeladene Motoren für Stock-Car Rennen verbot.

Besonders selten ist der nur ein Jahr lang angebotene Ford Parklane, ein zweitüriger luxuriöser Kombi – ähnlich dem Chevrolet Nomad. Solche Fahrzeuge waren jedoch schwer an den Mann zu bringen. Schon im darauf folgenden Jahr platzierte Ford den zweitürigen Kombi wieder in einem preiswerteren Segment – als „Del Rio“. Der verblechte Lieferwagen auf dem gleichen Chassis nannte sich Courier.

Mit kleinen Änderungen blieb das Fahrgestell der 57er Ford bis 1964 in Produktion.  1972 wurde der Fairlane vom Torino abgelöst

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